29. März 2024
USA

Crashs und Rekorde an der Wall Street

Seit 223 Jahren werden an der größten Börse der Welt tagtäglich Aktien gehandelt. Aller Anfang war dabei schwer. Mit gerade einmal fünf Papieren startete die New Yorker Börse. Seit 1790 blieb die Börse nur an einem Dutzend Tagen geschlossen. Dafür gab es jede Menge Crashs.

Erst Grundstückskauf auf Pump, dann Bankenpleiten und dazu noch eine Staatsschuldenkrise – irgendwie kommt uns das alles sehr bekannt vor. Das alles führte zum Crash an der New Yorker Börse. Nicht 2008 in der Finanzkrise, sondern 1837. Siedler hatten den Indianern Land im Westen abgejagt, Spekulanten witterten dicke Geschäfte mit Grundstücken und kauften Land auf Pump, um es später Gewinn bringend weiterzuverkaufen. So jedenfalls der Plan, der gehörig schief ging. Und als sich das abzeichnete brachen reihenweise Banken zusammen. Die Folge: Wirtschaftskrise und Rekord-Arbeitslosigkeit.

Der erste, aber nicht der letzte Crash der New York Stock Exchange. 1857 löste eine Versicherungspleite einen Crash aus, 1869 waren es Gold-Spekulationen, 1873 die Insolvenz einer Bank. Zusammenbrüche ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der New Yorker Börse. Der wohl bekannteste folgte am 24. Oktober 1924, dem Schwarzen Donnerstag. Berühmt geworden ist das Bild, auf dem sich ein Manager aus einem Fenster in den Tod stürzt. Warum die Börse an diesem Tag zusammenbrach, wurde nie endgültig geklärt. Die Folgen waren jedoch verheerend. Massenarbeitslosigkeit und Hunger auf der ganzen Welt. Ergebnis dieser Krise in Deutschland: Die Machtübernahme durch die Nazis.

Blick von der Brooklyn Bridge auf den Financial District
Blick von der Brooklyn Bridge auf den Financial District

Doch die New Yorker Börse hat natürlich auch viele gute Tage erlebt. Zum Beispiel den 10. Juni 2010. An diesem Tag wurden 5,8 Milliarden Aktien und Staatsanleihen in New York gehandelt. So viele wie nie zuvor. Oder den 14. März 2013, an dem der Dow Jones Index erstmals die Marke von 14.500 Punkten überstieg. Seit 1884 existiert dieser Aktien-Index, der zuerst mit neun Eisenbahngesellschaften, einem Geldinstitut (Western Union) und einer Dampfschifffahrtsgesellschaft gestartet war.

Seit 1790 blieb die Börse nur an wenigen Tagen geschlossen. Nach den Anschlägen vom 11. September gleich vier Tage hintereinander, weil der Financial District gesperrt war. In der Regel waren es aber weder weltpolitische noch Wirtschaftsereignisse, die zu einer Schließung führten. Hauptgründe waren Schneestürme, Kälteeinbrüche oder Hitzewellen.

Text/Foto (c) Michael Westerhoff

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