19. April 2024

Nordsternpark in Gelsenkirchen

Fast 150 Jahre wurde hier Kohle gefördert, für die Bundesgartenschau 1997 wurde das Gelände zum Park umgebaut. Heute ist der Nordsternpark in Gelsenkirchen ein spannendes Naherholungsgebiet. 

Historische Zechenkulisse, spektakuläre Brücken, Modelleisenbahnland, Kletterfelsen – der Nordsternpark ist einen Nachmittagsausflug wert. Dort, wo früher Kumpel Kohle förderten, erholen sich heute die Menschen aus Gelsenkirchen, dem Ruhrgebiet und dem Münsterland.

Alte Zeche Nordstern
Alte Zeche Nordstern

Sie war um 1860 die nördlichste Zeche im Ruhrgebiet. Deshalb gaben die Besitzer ihr den Namen „Nordstern“. Bereits 1855 gab es erste Versuche, unter dem Gelände Kohle abzubauen. Die Zeche selber stammt von 1860. Mehrfach wurde sie stillgelegt. 1926, weil während der großen Inflation die Besitzer Insolvenz anmelden mussten, 1945 wurde die Zeche durch allierte Bombenangriffe zerstört, sodass ebenfalls nicht mehr an Kohleförderung zu denken war.

Doch die junge Bundesrepublik brauchte die Kohle aus dem Ruhrgebiet für das Wirtschaftswunder. Also lief der Betrieb nach dem Krieg schnell wieder an. Der Niedergang begann erst in den 80er-Jahren. Zuerst fusionierte Nordstern mit der Zeche Zollverein in Essen, dann wurden 1986 beide Zechen stillgelegt.

Nordsternpark – Brücke über die Emscher
Nordsternpark – Brücke über die Emscher

Gelsenkirchen entschloss sich, das Zechengelände zu einem Naherholungsgebiet umzugestalten. Der Grundstein dafür wurde mit der Bundesgartenschau 1997 gelegt. Eine schönen Blick über das nördliche Ruhrgebiet aus 83 Meter Höhe hat, wer auf den Zechenturm geht. Zur Ruhr 2010 wurde ein Glasbau auf den Turm gesetzt, der als Aussichtsplattform dient. Der Eintritt kostet 2 Euro.

Amphitheater im Nordsternpark
Amphitheater im Nordsternpark

Weitere Highlights: Die größte Märklin-Bahn der Welt: Der Deutschlandexpress. Eine Modelleisenbahn-Welt mit 4.100 Metern Gleisen und 250 Zügen. Ein Bergbaustollen, durch den ehemalige Kumpel die Besucher führen. Ein Beach-Volleyballfeld, 17 Meter hohe Kletterfelsen und die vielen schönen Brücken im Park. An jeder Ecke erinnern Kleinigkeiten an die Bergbaugeschichte des Standorts. Direkt in der Nähe: Der Rhein-Herne-Kanal mit einem Schiffsanleger und das Amphitheater, in dem u.a. Rockkonzerte stattfinden.

Text/Fotos/Nachbearbeitung (c) Michael Westerhoff

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