29. März 2024

Nachtigall, ick hör dir ziegeln

Ein Besucherbergwerk, eine Ziegelei, eine alte Dampfmaschine und eine historische Bimmelbahn – im LWL Industriemuseum Nachtigall im Wittener Ruhrtal können Besucher die Wiege des Bergbaus und einiges mehr besichtigen.

Der schmale Schacht, der tief in den Berg hineinführt, lässt erahnen, dass der Bergbau vor 200 Jahren eine noch anstrengendere Angelegenheit war als heute. Nur gebückt konnten die Bergleute in diesen schmalen Schacht krabbeln, um das schwarze Gold aus dem Berg zu holen.

Zum ersten Mal wurde im Bereich der Zeche Nachtigall 1714 Kohle abgebaut, später entwickelte sich die Zeche zu einer der größten ihrer Zeit. Ihren Höhepunkt erlebte sie um 1850. Der Abtransport der Kohle war in den frühen Tagen des Bergbaus ein schwieriges Unterfangen. Da weder Eisenbahn noch Dampfschiffe erfunden waren, mussten Pferde mit Kohle beladene Holzkähne die Ruhr abwärts ziehen. Schätze wie ein solches Boot sind im LWL Museum in Witten zu bewundern.

Dampfmaschine im LWL Museum
Dampfmaschine im LWL Museum

Genau wie die Dampfmaschine (siehe Foto oben), die früher einmal auf der Zeche Proper Haniel in Bottrop im Einsatz war und von den Museumskuratoren wieder flott gemacht wurde. Da im Ruhrtal die Wiege des Bergbaus stand, verschwand er hier auch wieder als erstes, nämlich als die relativ nah unter der Erdoberfläche liegende Kohle, abgebaut war.

Schornstein der Ziegelei auf dem Gelände der Zeche Nachtigall
Schornstein der Ziegelei auf dem Gelände der Zeche Nachtigall

1892 errichtete ein Unternehmer auf dem Zechengelände eine Ziegelei, die bis 1963 betrieben wurde. Der Betrieb wurde restauriert, jetzt können Besucher besichtigen wie in früher Zeit mit Hand Ziegel hergestellt wurden. Wer sich für die Frühphase des Bergbaus interessiert, ist im Wittener Museum richtig. Rund um das Gelände führt der Bergbau-Wanderweg, der in die ganze frühe Zeit, als Kohle mit der Hand eingesammelt werden konnte, führt.

Ziegelei
Ziegelei

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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