16. April 2024

Der Friedensnobelpreis in Oslo

„Besuch den Frieden!“ – so begrüßt das Friedenszentrum in Oslo Touristen. In den Hallen eines ehemaligen Bahnhofs informiert das Zentrum über die Friedensnobelpreisträger.

Bereits seit 1901 wird der Friedensnobelpreis in Oslo vergeben. Mit dem Bau des Zentrums wurde jedoch erst im Jahr 2000 zum 100. Unabhängigkeitstag Norwegens begonnen. Die Fertigstellung erfolgte 2005.

Der Friedensnobelpreis wird ohnehin nicht hier vergeben, sondern im wenige Schritte entfernten Rathaus von Oslo. Der einzige Nobelpreis, der nicht in Schweden verliehen wird. Zu Nobels Lebzeiten waren Schweden und Norwegen jedoch noch ein Land. So wanderte der Preis nach Oslo und nicht wie die anderen nach Stockholm.

Der Nobelpreis wird im Osloer Rathaus verliehen
Der Nobelpreis wird im Osloer Rathaus verliehen

Die Verleihung findet traditionell am 10. Dezember statt, dem Todestag von Alfred Nobel. Der Preisträger wird von einem Komitee bestimmt, das vom norwegischen Parlament berufen wurde. Bis 1936 war das Komitee mit norwegischen Politikern besetzt. Die Entscheidung, dem deutschen Oppositionellen und Pazifisten Carl von Ossietzky den Preis zu verleihen, führte 1936 zu einer Auseinandersetzung mit Adolf Hitler, der den norwegischen Parlamentariern Parteinahme gegen das Deutsche Reich vorwarf. Seither sitzen unabhängige Experten im Gremium.

Blick vom Rathaus auf das Freidenscenter"
Blick vom Rathaus auf das Friedenscenter

Die Mitglieder haben zwar nun keine politischen Funktionen mehr, im Komitee sitzen aber beispielsweise ehemalige norwegische Regierungschefs oder verdiente Oppositionspolitiker. Ganz so frei von Parteipolitik sind sie zwar nicht, sie dürfen aber keine Funktionen mehr in der Regierung oder im Parlament bekleiden.

Friedenscenter
Friedenscenter

Der Eintritt ins Friedenszentrum kostet Geld. Es gibt aber bereits im Vorraum einige Objekte, die einen kurzen Abstecher lohnen. Von dort sind es auch nur ein paar Meter ins Rote Rathaus, in dem die Preise alljährlich vergeben werden.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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