28. März 2024

Die Pinguine an Betty’s Bay

Die Pinguin-Kolonie an Betty’s Bay ist wesentlich weniger bekannt als die an Boulders Beach auf der Kap-Halbinsel. Das hat einen Vorteil: Das eingezäunte Gelände ist nicht so überlaufen wie der Pinguin-Strand am Kap.

Kleine Holzstege führen mitten durch die Kolonie der Brillen-Pinguine. Sie watscheln unter den eignen Füßen durch, bleiben stehen und blicken Besucher an. Und machen einen Höllenlärm. Vergleichbar mit dem von Eseln, deshalb heißt diese Pinguin-Art im Englischen manchmal auch Eselspinguine.

Pinguin an Betty's Bay
Pinguin an Betty’s Bay

Betty’s Bay ist nur einer von drei Orten, an denen in Afrika Brillenpinguine am Festland leben. Der andere ist die bereits oben erwähnte und an anderer Stelle hier schon vorgestellte Kolonie in Boulders Beach bei Simon’s Town, eine dritte gibt es in Namibia.

Betty’s Bay ist ein kleiner alter Walfängerort, an der es noch zahlreiche Spuren der Walfänger-Zeit gibt. Zum Beispiel im Hafen. Hinweistafeln zeigen alte Bilder aus der Zeit zwischen 1912 und 1930 als hier Walfänger aktiv waren.

Pinguin-Kolonie an Betty's Bay
Pinguin-Kolonie an Betty’s Bay

Betty’s Bay, rund 90 Kilometer östlich von Kapstadt, sieht beim Vorbeifahren wie ein unspektakuläres Kaff aus. Ist das 1.000-Seelen-Örtchen auch. Wäre da nicht die Pinguin-Kolonie. An der Hauptstraße weist nichts auf die Pinguine hin, einfach ins Örtchen reinfahren.

1982 haben sich hier wie an Boulder Beach Pinguine angesiedelt und seither kräftig vermehrt. Über 3.000 Paare watscheln über das Gelände, das durch einen Zaun geschützt ist. Dieser Schutz dient auch gegen Angriffe von Leoparden, die früher mehrfach Pinguine gerissen haben.

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Pinguin an Betty’s Bay

Der Eintritt kostet nur ein paar Cent (10 Rand, nicht einmal ein Euro), ist damit wesentlich preiswerter als bei Boulder Beach. Zu sehen gibt es mindestens genauso viel wie bei der berühmteren Kolonie am Kap. Betty’s Bay liegt 90 Kilometer östlich an der Wal-Küstenstraße. Wer beispielsweise von Kapstadt oder Gordon’s Bay auf dem Weg in die Wal-Haupstadt Hermanns ist, kann hier gut einen Zwischenstopp einlegen.

Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff

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