25. April 2024

Das Hochhaus der Wissenschaftsakademie in Riga

Ja, bin ich denn in Moskau? In Riga steht eine Mini-Ausgabe der Moskauer Hochhäuser, die im Volksmund „Stalins sieben Schwestern“ heißen. Von oben haben Sie einen tollen Blick über die Stadt.

Die Überlegenheit des Sozialismus‘ wollte Diktator Joseph Stalin auch durch Wolkenkratzer beweisen. Schon in den 1930er-Jahren plante er deshalb große Hochhäuser, die aber erst nach dem Krieg gebaut wurden. „Stalins sieben Schwestern“ in Moskau bekamen auch in den sozialistischen Bruderstaaten und den sowjetischen Provinzen weitere Verwandte. Zum Beispiel den Kulturpalast in Warschau oder eben das Haus der Wissenschaftsakademie in Riga.

Blick vom Hochhaus auf die Düna und die Nationalbibliothek

Während in Moskau die Bauarbeiten bereits 1948 begannen, musste Riga noch etwas auf den Wolkenkratzer im Stil des „sozialistischen Klassizismus“ warten. 1952 begannen die Bauarbeiten, fertig war das Hochhaus erst 1958, eingeweiht sogar erst 1960. Ursprünglich sollte hier die Verwaltung der sowjetischen Kolchosen in Lettland einziehen. Letztendlich wurde es aber die Akademie der Wissenschaft.

Die große Schwester: Das Hotel Ukraine in Moskau

Das Haus ist 108 Meter hoch und damit nur halb so hoch wie die Moskauer Verwandten. Auf 21 Stockwerken ist heute u.a. die lettische Akademie der Wissenschaft, einige private Firmen und eine Aussichtsplattform auf dem Dach untergebracht. Das Haus ist unübersehbar und steht in der Moskauer Vorstadt in unmittelbarer Nähe zu den Markthallen. Die Aussichtsplattform ist von morgens 9 bis abends 22 Uhr geöffnet. Weil sich dort kaum jemand hin verirrt, haben Sie auf dem Dach ausreichend Ruhe, um Riga von oben zu beobachten.

Riga und das Hochhaus im Colorfulcities-Video:

Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff

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