19. April 2024

Stadtwald Bittermark in Dortmund

Naherholungsgebiet, Wiege des Bergbaus, Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Der Wald in der Bittermark ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Hier steht das größte zusammenhängende Stück Wald Dortmunds. Von daher zieht es viele Dortmunder an schönen Tagen in die Bittermark. Um zu joggen, spazieren zu gehen oder mit dem Mountainbike zu fahren. Jeden Samstag treffen sich Mountainbiker hier für Ausfahrten durch den Wald, denn es ist erstaunlich hügelig für Dortmunder Verhältnisse.Die Bittermark ist ein Ausläufer des Ardeygebirges.

Wiege des Bergbaus in Dortmund

Im Wald finden sich zahlreiche Spuren des ganz frühen Bergbaus. Seit 1743 buddelten hier Bergmänner nach Kohle, wobei „buddeln“ durchaus wörtlich gemeint ist. In den südlichen Stadtteilen lag die Kohle direkt unter der Oberfläche. Der tiefste Schacht der Zeche Wesselbank lag beispielsweise nur zwölf Meter tief. Tafeln im Wald erinnern an diese frühe Kohleförderung.

Gedenkfeier an Karfreitag am Mahnmal

Zudem befindet sich hier ein Mahnmal, das an 300 in den letzten Kriegstagen ermordeten Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter. Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner wurden sie auf einem Eisenbahngelände in Dortmund-Hörde, im städtischen Rombergpark und im Wald in der Bittermark erschossen. Jedes Jahr an Karfreitag erinnert die Stadt mit einer Gedenkveranstaltung an die Morde, die um Ostern 1945 passierten.

BVB beteiligt sich am Gedenken

Daran beteiligt sich auch der BVB. Unter den Ermordeten war auch Heinrich Czerkus, Kommunist und ehemaliger Platzwart von Borussia Dortmund. Fans veranstalten im Gedenken an Czerkus jedes Jahr an Karfreitag einen sieben Kilometer langen Marsch vom Stadion Rote Erde zum Mahnmal im Wald.

Reicher Stadtteil

Rund um den Wald stehen viele Einfamilienhäuser. Die Bittermark ist einer der teuren Stadtteile mit hohen Grundstückspreisen und vielen wohlhabenden Bewohnern. Die Arbeitslosigkeit ist hier genauso wie der Ausländeranteil sehr niedrig. Das Durchschnittseinkommen der Menschen in der Bittermark liegt fast doppelt so hoch wie im Dortmunder Durchschnitt.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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