29. März 2024

Alles nur geklaut: Tokios kopierte Bauwerke

Wo steht die Freiheitsstatue? In welcher Stadt befindet sich der Eiffelturm? Und wo kann man den Amsterdamer Bahnhof bewundern? Genau. Geht alles in Tokio.

Besucher aus Europa reiben sich die Augen. Sie fragen sich häufig: Kommt mir dieser Bahnhof nicht irgendwie bekannt vor? Ja, kommt er. Denn der Hauptbahnhof in Tokio ist eine plumpe Kopie des Vorbilds in Amsterdam. Anfang der 1910er-Jahre gab es einen Wettbewerb für den Bau des Bahnhofs. Ein deutscher Ingenieur hatte ein Modell entworfen, das der Jury aber „zu japanisch“ war.

Der Bahnhof ist nach Amsterdamer Vorbild gebaut
Der Bahnhof ist nach Amsterdamer Vorbild gebaut

Also entschieden sich die Verantwortlichen für einen japanischen Architekten, der etwas baute, das europäisch aussah. Nämlich wie der 1875 eröffnete Amsterdamer Bahnhof. Der Bahnhof wurde wie große Teile Tokios im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der Wiederaufbau war erst 2012 abgeschlossen. Er ist aber nur noch der zweitbedeutendste Bahnhof der japanischen Metropole. Der im Stadtteil Shinjuku wird von wesentlich mehr Passagieren genutzt.

Der Tokyo Tower: Im Hellen sieht man den Unterschied...
Der Tokyo Tower: Im Hellen sieht man den Unterschied…

Wer Bilder von Tokio in einem Prospekt oder im Internet sieht, wundert sich etwas. Tokio wirbt nämlich mit einem ähnlichen Turm wie Paris. Zumindest im Dunkeln gleichen sich die beiden wie zwei Eier. Im Hellen sieht der in Tokio dann doch etwas schlichter aus. 1958 errichteten die Japaner ihren „Eiffelturm“, den Tokyo Tower, der die Westbindung des Landes symbolisieren sollte und deshalb nach französischem Vorbild errichtet wurde. Allerdings ein paar Meter höher als das Original.

...im Dunkeln gleicht er dem französischen Vorbild
…im Dunkeln gleicht er dem französischen Vorbild

Die dritte Kopie, die Sie in Tokio finden, ist die der New Yorker Freiheitsstatue. Oder besser der französischen Freiheitsstatue. Ende der 90er-Jahre schickten die Franzosen eine Leihgabe der Freiheitsstatue nach Tokio, um das „französische Jahr in Japan“ zu feiern. Den Japanern gefiel die Statue auf der künstlichen Insel Odaiba so gut, dass sie nach der Rückgabe des französischen Exemplars eine neue Statue bauten. Die steht nun in Odaiba in der Nähe von zwei Einkaufszentren.

Die Freiheitsstatue vor der Rainbow Bridge in Tokio
Die Freiheitsstatue vor der Rainbow Bridge in Tokio
Touren und Events in Tokio

Hier einige Ausflugtipps für Tokio. Mehr Infos bekommen Sie, wenn Sie den Link anklicken. Es gibt auch Online-Buchungsmöglichkeiten, sodass Sie beispielsweise am Skytree nicht anstehen müssen

  • Tour mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus
  • Fahrt auf den Tokio Skytree, den höchsten Fernsehturm der Welt
  • Schon mal was vom Roboter-Restaurant gehört? Sehr hip in Tokio
  • Kochkurs original japanisch
  • Ein Riesenspaß: Im Go Kart in Kostümen durch Tokio heizen
  • Metro-Pass für 24, 48 oder 72 Stunden
Ausflüge zum Berg Fuji
 
Die Kopien im Colorfulcities-Video:

Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff

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