28. März 2024

Beim Schamanen in Peru und Bolivien

Obwohl Bolivien und Peru erzkatholische Länder sind, spielen Naturreligionen mindestens eine genauso große Rolle. Dazu gehört auch der Schamane. Ob reich oder arm, die Menschen vertrauen auf Medizinmänner und Wunderheiler.

Wer krank ist und auf dem Dorf wohnt, fährt nur in seltenen Fällen zum Arzt. Stattdessen gehen die einfachen Dorfbewohner lieber zum Schamanen. Ein regelmäßiger Besuch beim Schamanen gehört für viele zum Leben.

Und so funktioniert das Ritual: Der Schamane singt einen Zauberspruch, segnet einige Gegenstände und übergibt sie dann dem Feuer (Foto ganz oben).  Anschließend weiht er seine „Kunden“ mit heiligem Wasser. Das soll Glück bringen und die Wünsche sich Patienten sollen sich erfüllen. Bei kranken verabreicht der Schamane zudem Kräutermischungen.

...der Schamane beschwört die Gegenstände...
…der Schamane beschwört die Gegenstände…

„Danach ist Papa gesund. Oder tot“, scherzt Benito, der in einer solchen Dorfgemeinschaft in Peru aufgewachsen ist. „Etwas muss dran sein, bei uns werden die Menschen auch 70 Jahre alt. Ohne zum Arzt zu gehen“, ist er überzeugt.

Die Rituale sollen des Schamanen sollen darüber hinaus auch Glück bringen. Ein Schamane gibt die Opfergaben dem Gesegneten mit nachhause. Er muss eine Nacht damit unter dem Kopfkissen schlafen, dann sollen Wünsche in Erfüllung gehen.

Der Hexenmarkt in La Paz
Der Hexenmarkt in La Paz

Der Glaube an Schamanen geht durch alle Bevölkerungsschichten. „Nach dem Motto: Schaden kann es schließlich nicht, praktizieren auch gebildete Menschen in der Stadt solche Rituale“, erzählt Daniel, Reiseführer in La Paz in Bolivien. In La Paz (siehe Bild oben) gibt es sogar den so genannten Hexenmarkt, eine Reihe von Geschäften, die ausschließlich Zubehör für okkulte Rituale anbietet.

Highlights aus Peru im Colorfulcities-Video:

Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff

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