28. März 2024

Heißes Eisen: Das alte Stahlwerk Henrichshütte in Hattingen

Die Henrichshütte gehört zu den ältesten Stahlwerken im Ruhrgebiet. Einst gossen hier tausende Arbeiter Stahl und stellten Druckbehälter für Atomkraftwerke her. Heute erinnert daran nur noch das Museum.

130 Jahre prägte die Henrichshütte Hattingen. Heute kann man hier Stahlgeschichte hautnah erleben. Bei Führungen. Oder auch beim Aufstieg (per Treppen oder Aufzug) auf den Hochofen. Eisen und Stahl wurden hier einst hergestellt. Wie das funktionierte, erklären Mitarbeiter der Museumshütte mehrfach am Tag. Man kann sich einfach einer Gruppe anschließen.

Blick vom Hochofen auf das Betriebsgelände

Wer auf der Hütte gearbeitet hat, ist wahrscheinlich erschrocken wie still es hier heute ist. Leise ging es nämlich nie auf der Hütte zu. Auch ihre Geschichte endete 1987 lautstark. Arbeiter besetzten das Gelände, protestierten monatelang gegen die Stilllegung, konnten die Schließung der Henrichshütte nicht verhindern. Die letzten 660 Stahlarbeiter verloren 1990 ihren Job.

Das Gelände gammelte erst vor sich hin, teilweise wurden einzelnen Anlagen wie 1994 die Kühltürme gesprengt. Seither hat die Natur eine Chance, sich wieder zu erholen. Und diese Chance hat sie erfolgreich genutzt. Drumherum ist es grün geworden. Allerdings haben sich auch zahlreiche neue Betriebe am Rande der Hütte angesiedelt.

Industriemuseum Hattingen Henrichshütte
Industriemuseum Hattingen Henrichshütte

Heute erinnert das LWL Industriemuseum auf dem Gelände an die lange Stahlgeschichte. Der Hochofen und die erhaltenen Teile des Werksgeländes können besichtigt werden. Highlight ist die Schaugießerei, in der Stahl auf 1600 Grad erhitzt. Und natürlich der Aufstieg auf den Hochofen. Eisenbahn-Fans kommen auch auf ihre Kosten. Auf dem Gelände stehen einige Loks und Triebwagen, die früher mit dem Hattinger Stahl hergestellt wurden. Die Gastronomie im ehemaligen Stahlwerk, in der auch Kulturveranstaltungen stattfinden, ist ein beliebter Ort für Hochzeiten.

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