28. März 2024

Die Marina Rünthe in Bergkamen

Ein schicker Yachthafen passt zu Bergkamen ungefähr genauso gut wie eine Striptease-Bar in den Vatikan, mag der ein oder andere denken. Doch Bergkamen hat sich gewandelt. Von der grauen Kohlestadt mit angeschlossener Schering-Fabrik zum Ausflugsziel. Mit eigenem Yachthafen und meditäranem Flair.

Der Ruhri ist ein direkter Mensch und bringt die Geschichte des Yachthafens kurz und kanpp auf den Punkt: Früher wurde im Stadtteil Rünthe Kohle verladen, heute ankern hier Menschen mit Kohle. Wobei: Wer ein näheren Blick auf die Boote wagt, sieht schnell: Hier ist nicht der Geldadel vor Anker gegangen, sondern der normale Bootsbesitzer. An der Promenade haben zahlreiche Cafés und Restaurants eröffnet, von deren Terrasse lässt sich das bunte Treiben im Hafen gemütlich beobachten.

Marina Rünthe in Bergkamen
Marina Rünthe in Bergkamen

Tatsächlich wurde in der Marina Rünthe am Datteln-Hamm-Kanal früher nicht nur Kohle, sondern auch Kies und Sand verladen. Doch mit dem Ende der Bergbaugeschichte suchten die Verantwortlichen in der Stadt nach einer neuen Nutzung für den alten Hafen. Und fanden sie mit einem Liegeplatz für über 300 Boote. Bei schönem Wetter schlendern hunderte Nicht-Skipper an der Promenade entlang und genießen den neuen Anblick. Die Marina hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der attraktivsten Ausflugsziele für die Menschen im Kreis Unna entwickelt.

Wer sich kein eigenes Boot leisten kann, bucht einfach eine Rundfahrt mit der Santa Monica III oder der MS Hildegard. Die beiden Ausflugsschiffe bieten täglich Touren über die Kanäle des Ruhrgebiets an. Zum Beispiel zum Schiffshebewerk in Henrichenburg oder durchs Münsterland.

Der kleine Hafen in der Marina Rünthe
Der kleine Hafen in der Marina Rünthe

Der Charme des Hafens liegt in einem besonderen Kontrast: Vom Boot blicken die Skipper eben nicht auf eine mondäne Mittelmeer-Stadt, sondern auf Kühltürme von Kohlekraftwerken. Typisch Ruhrgebiet. Diese einmalige Mischung aus Erholung und Industrie.

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