25. April 2024

Galopprennbahn Dortmund-Wambel

Rennbahn in Dortmund-Wambel
Rennbahn in Dortmund-Wambel

Zugegeben. Der Galoppsport hat wirklich schon bessere Zeiten erlebt. Wahrscheinlich waren alle besser als die heutige. Die denkmalgeschützte Galopprennbahn in Wambel hält sich gegen den Trend noch relativ gut. Auch wenn das Ensemble langsam leicht verfällt.

Der Galoppsport hat gute Tradition in Dortmund. Bereits um 1883 rannten die Pferde im heutigen Fredenbaumpark, der damals ein Vergnügungspark wie das Phantasialand war (siehe Artikel über den Vergnügungspark Fredenbaum), im Kreis. 1893 zog die Bahn an die Buschmühle (heute: Westfalenpark) um. Die alte Rennbahn fiel jedoch dem Expansionsdrang des Stahlwerks auf Phoenix-West zum Opfer, also wurde sie kurzerhand ein weiteres Mal verlegt. An den heutigen Standort im damals nur dünn besiedelten Vorort Wambel.

Stehplätze für Zuschauer und Tribüne
Stehplätze für Zuschauer und Tribüne

Im Juli 2013 feierte die Bahn mit sechs Rennen Eröffnung. Tribünen und Gebäude sind bis heute weitgehend erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Damals waren die Tribünen noch offen, heute sind sie mit riesigen Glasfenstern verkleidet. Dieser Umbau stammt aus dem Jahr 1977 als die Bahn zur „Allwetterbahn“ umgebaut wurde, um das ganze Jahr Rennen veranstalten zu können. In dieser Zeit wurde neben der 2000-Meter-Grasbahn im Innenbereich auch eine Sandbahn für die Rennen im Winter errichtet.

Neben den Pferderennen war auch die Abschlussveranstaltung des Evangelischen Kirchentags 1963 mit 350.000 Besuchern ein Highlight in der Geschichte der bahn. Damals tummelten sich regelmäßig prominente Besucher aus Politik, Show und Wirtschaft in Wambel. Mit dem Interesse am Pferdesport hat aber auch die Promi-Dichte in Wambel abgenommen.

Zieleinlauf auf der Rennbahn
Zieleinlauf auf der Rennbahn

In die Mitte der Bahn ist inzwischen ein 9-Loch-Golfplatz gezogen, rundherum sind Wohngebäude entstanden. Es gibt Stimmen in der Stadt, die die Bahn am liebsten ganz dicht machen und das gelände bebauen würden, bislang konnten die sich aber noch nicht durchsetzen. Mit der neuen Marke „German Racing“ wollen die Pferdesportfreunde Galopprennen wieder populärer machen. Bislang mit eher mäßigem Erfolg. Pferde gibt es nicht nur an Renntagen, sondern auch wochentags zu sehen, denn mehrere Rennställe trainieren in Dortmund.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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