Manaus ist ein schlummernder Tourismus-Riese. Wegen seiner alten Gebäude gehört die Stadt zu den schönsten Brasiliens. Theoretisch. Praktisch sind leider die meisten Sehenswürdigkeiten verfallen.
Wie immer in den Top-10-Listen finden Sie in den einzelnen Kapiteln Links für weitere Informationen zu der Sehenswürdigkeit und der Geschichte.
1. Das Opernhaus
Das Opernhaus Teatro Amazonas hat Manaus berühmt gemacht. Ende des 19. Jahrhunderts blühte die Stadt. Die Kautschukbarone ließen ein gigantisches Opernhaus mitten in den Urwald bauen. Caruso sollte hier singen, das hat nicht geklappt. Und mit dem Verfall der Kautschukpreise begann auch der Abstieg Manaus‘ und des Opernhauses. Zeitweise wurde es als Waffenlager genutzt. Vor einigen Jahren hat Brasilien begonnen, das Haus wieder im alten Glanz erscheinen zu lassen.
2. Zusammenfluss von Rio Negro und Amazonas
Bei Manaus vereinigen sich Rio Negro und Amazonas (die Brasilianer nennen ihn bis zum Zusammenfluss Rio Solimoes) zum Amazonas. Ein spektakuläres Schauspiel, denn die beiden Flüsse, der braune Rio Negro und der klare Amazonas/Solimoes fließen 30 Kilometer parallel in einem Flussbett, ohne sich wirklich zu vermischen. Das liegt an Säuregehalt, Fließgeschwindigkeit und Temperatur der Flüsse. Ausflugsboote fahren entlang der Naht zwischen beiden Flüssen. Mehr darüber hier. Touren können Sie hier online buchen.
3. Friedhof der Flugzeuge
Bei Landung oder Abflug fallen Ihnen auf dem Flughafen Manaus zahlreiche Wracks am Rande der Landebahn auf. Sie sind teilweise mit Moos überwachsen. Es handelt sich u.a. um Maschinen einer pleite gegangenen Fluggesellschaft und um ein Luxus-Flugzeug eines Drogenbarons, der mit der Maschine Kokain schmuggelte. Er wurde von der Polizei erwischt, sein Flugzeug blieb am Airport stehen.
4. Markthalle
Der Entwurf des Gerüsts der Markthalle in Manaus stammt von Gustave Eiffel, dem Erbauer des Pariser Eiffelturms. Die 1883 eröffnete Markthalle ist Les Halles in Paris nachempfunden. Sie ist leider eins der wenigen restaurierten Gebäude in Manaus.
5. Fassaden am Hafen
In der Nähe des Stadthafens finden Sie zahlreiche Häuser, von denen nur noch die Fassaden stehen. Sie zeigen wie schön die Stadt um 1900 gewesen sein muss. Nach dem Ende des Kautschuk-Booms ist leider vieles verfallen.
6. Der restaurierte Teil der Stadt
Leider hat Brasilien erst vor einigen Jahren damit begonnen, die alten Gebäude zu restaurieren. Wie Manaus einmal ausgesehen hat (und hoffentlich in Zukunft wieder aussieht) sehen Sie am besten am Platz direkt am Opernhaus. Hier hat die Stadt mit dem Aufwüschen begonnen, hier stehen bereits zahlreiche restaurierte Gebäude
7. City-Bummel
Manaus ist heiß und stickig. Ein Stadtrundgang kann so zur Qual werden. Da müssen Sie durch. Gehen Sie auf jeden Fall vom Opernhaus Richtung Markthalle. Links und rechts sehen Sie wunderschöne historische Gebäude. Sie verleihen einen Eindruck wie wunderbar die Dschungel-Metropole mal ausgesehen hat.
8. Kathedrale
In unmittelbarer Nähe zum Hafen steht auch die 1878 eröffnete Kathedrale „Catedral De Nossa Senhora Da Conceição“. Bereits 1690 stand hier eine kleine Kapelle, die Keimzelle der Stadt Manaus. Als die Metropole dank Kautschuk immer mehr wuchs, musste auch eine neue Kirche her. Sie können einfach reingehen und das Bauwerk besichtigen.
9. Hafen
Am Hafen (in der Nähe der Markthalle) starten Touren über den Amazonas. Unter anderem (siehe oben) auch zum Zusammenfluss von Rio Negro und Amazonas. Tagestouren können Sie auch hier online vorbuchen.
10. Industriegebiete
Allem voran ist Manaus eine boomende Industriestadt. Nach dem Kautschuk-Boom wollte eigentlich niemand mehr hier hin, die Bevölkerung verarmte. Die brasilianische Regierung legte deshalb ein Sonderprogramm auf. Manaus ist Freihandelszone, in denen Unternehmen wenig bis überhaupt keine Steuern zahlen. Von Siemens über Sony bis LG haben sich deshalb hier zahlreiche Weltunternehmen angesiedelt.
Manaus im Colorfulcities-Video:
Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff