Nirgendwo wird Fußball so intensiv gelebt wie in Dortmund. In Dortmund vereinigt der BVB aller Alters- und Einkommensklassen. Von der Rentnerin bis zum Grundschüler zittern alle mit dem Verein mit. Und stehen auch nach einer Niederlage zum Club.
Der Schock nach dem 1:2 gegen die Bayern im Championsleague-Finale saß tief bei den BVB-Fans. Auf dem Friedensplatz flossen viele Tränen. An der Liebe zum Verein ändert das aber wenig.
Dutzende Fans standen Spalier als der BVB am Dortmunder Flughafen zum Championsleague-Endspiel eincheckte. Erst der Chef, dann seine Spieler. Nachdem Jürgen Klopp flott durch den Check-In gehuscht war, kam seine Mannschaft an die Reihe.
Hier noch kurz die Wegbeschreibung nach London: Sie führte über diese Fans aus Madrid, die nachmittags auf dem Alten Markt in der Dortmunder City noch gut Feiern hatten. Danach schenkte ihnen Robert Lewandowski gleich mehrfach ein.
Finaaaaleeeee… Auch als über die Bildschirme noch ein Testbild flimmerte, feierten die ersten bereits auf dem Friedensplatz den überraschenden Einzug ins Endspiel. Die ersten waren schon zehn Stunden vor dem Anpfiff gekommen, um sich einen Platz mit gutem Blick zu sichern.
Am Ende waren 50.000 Menschen beim Public Viewing in der City. Allein 10.500 auf dem Friedensplatz. Dem BVB-Platz, auf dem traditionell gefeiert, gesungen und mitgefiebert wird.
Als Ladenhüter erwiesen sich übrigens die BVB-Bayern-Freundschaftsschals (siehe unten), die zum Championsleague-Finale angefertigt wurden. Bleibt die Frage: Warum wird Fußball in Dortmund (und im Ruhrgebiet im Allgemeinen) intensiver gefeiert als anderswo? Sicherlich ist die traditionelle Verankerung bei den Menschen ein Grund. Ein anderer: Der Fußball muss nicht mit so vielen anderen hochklassigen Angeboten konkurrieren wie in anderen Bundesliga-Städten. So vereint der Fußball in Dortmund Menschen, die sonst kaum miteinander ins Gespräch kämen. Alt und jung, aber eben auch Manager und Hartz IV-Empfänger.
Und natürlichgibt es bei Colorfulcities auch noch eine Geschichte über das schönste Stadion der Welt. Den Signal-Iduna-Park, oder wie die Dortmunder weiterhin sagen: Das Westfalenstadion.
Public Viewing auf dem Friedensplatz im Colorfulcities-Video:
Text/Fotos/Nachbearbeitung (c) Michael Westerhoff