22. November 2024
USA

Hangover in Las Vegas

Caesars Palace

Der dritte Teil der Hangover-Trilogie spielt wieder in der Spielerstadt Las Vegas. Die vier Hauptdarsteller steigen wie im ersten Teil im Caesars Palace am Las Vegas Strip ab. Ob die PR-Manager von Las Vegas davon begeistert sind, ist allerdings fraglich.

Zocken, Saufen, Prostituierte abschleppen – Die vier Hauptfiguren des Films Doug, Phil, Stu und Alan lassen kein Las-Vegas-Klischee aus. Sie mieten sich in die teuerste Suite im Caesars Palace ein, um im ersten Teil einen Junggesellenabschied zu feiern. In Teil drei kehren sie an den Ort des Geschehens zurück. Ins gigantische Caesars Palace. Mit 4.000 Zimmern, einer Shopping-Mall mit trojanischen Pferd (siehe Bild unten), zahlreichen Casinos und dem Colosseum, in dem internationale Popstars auftreten.

Frank Sinatra, Sammy Davis Junior, Elton John, Rod Stewart, Diana Ross, Celine Dion – alle haben im Colosseum schon auf der Bühne gestanden. Seit Dezember 2012 soll Countrystar Shania Twain die Massen ins Caesars Palace locken. Bis 2014 wird die kanadische Musikerin jeden Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag im Caesars Palace singen.

Die Macher der Hangover-Reihe stehen mit den Dreharbeiten im Caesars Palace in der Tradition zahlreicher Filme. Bereits kurz nach der Eröffnung 1966 drehte Jack Nicholson hier „Hells Angels on Wheels“. Mel Brooks Geschichte der Welt (1981) spielte hier genauso wie später Rocky III, Rain Man, Showgirls, Fools Rush In oder Oceans Eleven. Und nebenbei veranstalteten die Besitzer Anfang der 80er-Jahre auf ihrem Parkplatz auch noch ein Formel 1 – Rennen. Auch das Finale der Poker World Series findet hier statt. Das Caesars Palace weiß sich zu inszenieren.

Piratenshow vor dem Treasure Island
Piratenshow vor dem Treasure Island

Touristen können sich in der Shopping Mall die Füße wund laufen. Und sich wie im Alten Rom fühlen. Antik aussehende Säulen und echter Marmor locken die Kunden in die Luxus-Boutiquen. Einer der Höhepunkte (wenn auch geschichtlich nicht ganz korrekt): Ein trojanisches Pferd, das vor einem Spielzeuggeschäft steht.

Das Caesars Palace liegt relativ am Ende des Strips, ein wenig nach hinten versetzt, deshalb fällt es Touristen nicht sofort ins Auge. Die interessieren sich ohnehin mehr für die etwas kitschige Piratenshow der Sirenen vor dem Treasure Island (siehe Bild oben) oder den Fontänen vor dem Bellagio.

Das Trojanische Pferd in der Shopping Mall im Caesars Palace
Das Trojanische Pferd in der Shopping Mall im Caesars Palace

Doch zurück zu Hangover: Die Hauptfiguren wohnen in Los Angeles. Wie viele Las-Vegas-Besucher, die erst einmal eine vierstündige Fahrt durch Nirgendwo auf sich nehmen müssen. Der Highway führt schnurstracks geradeaus. Links und rechts gibt es kaum was zu sehen. Außer den einzigartigen Joshua Trees. Nach der anstrengenden Fahrt erwarten sie gigantische Hotels wie das New New, New York mit einer Achterbahn, die durch den Spielsaal fährt. Oder das traditionelle Flamingo, das von Mafiosi Bugsy Siegel gegründet wurde.

Bleibt die Frage, ob die Tourismus-Manager tatsächlich glücklich über die Sauf-Trilogie Hangover sind. Das darf nämlich in Frage gestellt werden. Zwar lebt Las Vegas von Touristen wie den vier Hauptfiguren. Allerdings bemüht sich die Wüstenstadt schon seit geraumer Zeit, von eben jenem verruchten Image loszukommen und sich als seriöse Kongressstadt zu positionieren. Zu diesem Zweck wurde gerade erst ein neues Kongress-Zentrum errichtet und auch das Messegelände erweitert.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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