Die Leipziger Messe gehört zu den ältesten in Deutschland. Während des Kalten Krieges war sie das wirtschaftliche Bindeglied zwischen Ost und West. Zu den bekanntesten Veranstaltungen gehört die Leipziger Buchmesse.
Das große Doppel-M ziert noch immer einen Turm auf der Messe Leipzig. Für die älteren ist es das Symbol für Ost-West-Handel. Zweimal im Jahr eröffnete Erich Honecker die Leipziger Industriemesse, das Gegenstück zur bundesdeutschen Hannover Messe, um den Handel zwischen den beiden Teilen Deutschlands anzukurbeln. Die Frühjahrs- und Herbstmesse waren das Schaufenster für die DDR-Wirtschaft.
Das Doppel-M stammt allerdings aus wesentlich früheren Zeiten. Zum ersten Mal wurde es 1917 verwendet. Es steht für „Mustermesse“, eine Messe-Reihe, die die Leipziger 1895 begonnen hatten. Die Mustermesse war eine Art überdimensioniertes Kaufhaus, auf der Händler aus aller Welt die neuesten Erfindungen und Waren präsentierten.
Die Wurzeln der Messe reichen allerdings ins 10. Jahrhundert zurück. Leipzig lag damals an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen: Die eine führte vom Rheinland in den Osten, die andere von Italien an die Ostsee. Ein idealer Ort, um Handel zu treiben. 1165 verlieh Otto der Reich Leipzig das Stadt- und Marktrecht, damit begann die Geschichte der Messe. 2015 feiert die Messe mit einem großen Fest den 850. Geburtstag.
Die Messe, so wie sie heute in Leipzig steht, wurde erst 1996 gebaut. Sie beeindruckt durch die große Glas-Bögen und Verbindungsgänge aus Glas zwischen den einzelnen Hallen. Um mit westlichen Standorten mithalten zu können, wurde die Messe aus der Innenstadt an den Stadtrand von Leipzig in die Nähe des Flughafens verlegt. Auf dem Alten Messegelände befindet sich heute unter anderem ein Gewerbegebiet und eine Eishalle.
Fotos (c) Sara Schwedmann, Nachbearbeitung/Text (c) Michael Westerhoff