Die Basilius-Kathedrale ist das Symbol für Moskau, das auf fast allen Reiseführern auf dem Titelblatt abgedruckt ist. Um die Kirche rankt sich eine Schauergeschichte: Angeblich wurde der Architekt geblendet, damit er nie wieder ein so schönes Gebäude errichten kann.
Jähzornig, cholerisch, sadistisch – Zeitgenossen beschreiben Zar Iwan als nicht wirklich symphathischen Zeitgenossen. Nicht zu Unrecht trägt er den Beinamen „der Schreckliche“. In Iwans Zeit fällt aber auch der Bau einer der schönsten Kirchen der Welt. Der Basilius-Kathedrale am Rande des Roten Platzes in Moskau. 1552 gab er den Bau in Auftrag, um mit dem Bauwerk an den Sieg über die tartaren zu erinnern.
Die Kathedrale verfügt über neun unterschiedliche Türme bzw. Kirchen. In der Mitte: Die Haupt-Kirche mit goldenem Dach, rundherum acht verschiedene kleine Kapellen mit unterschiedlich bemalten Dächern. Die acht kleineren Kirchen sollen die acht wichtigsten Schlachten gegen die Tartaren symbolisieren.
Angeblich soll Iwan nach der Fertigstellung 1561 den Architekten gefragt haben, ob er in der Lage sei noch einmal ein so wunderbares Gebäude zu errichten. Als der die Frage bejahte, soll Iwan ihn blenden lassen, damit er nie wieder einen so wunderbaren Bau errichten kann. Historiker halten diese Schaudergeschichte allerdings für eine Legende, da auch wesentlich später errichtete Bauten ihm zugerechnet werden können.
1929 schlossen die Kommunisten die Kathedrale und bauten sogar die Glocken aus. Heute finden wieder unregelmäßig Gottesdienste statt. Touristen können die Basilius-Kathedrale auch von innen besichtigen, der Eintritt kostet umgerechnet (je nach Wechselkurs) zwischen sechs und sieben Euro.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff