Der California State Highway 1 gehört unfraglich zu einer der schönsten Straßen der Welt. Der Abschnitt zwischen Los Angeles und San Francisco – ein Pflichtprogramm für alle Kalifornien-Reisenden. Insbesondere wegen der Steilküste Big Sur.
Wir starten die knapp 800 Kilometer lange Tour auf der Golden Gate Bridge in San Francisco. Von dort geht es über Monterrey, Carmel, Big Sur und Santa Barbara bis nach Kalifornien. Zwei Tage Zeit sollten Touristen für die Traumstraße einplanen, um in Ruhe alle Highlights genießen zu können.
Es geht rund 180 Kilometer nach Süden. In Monterrey, bekannt für das Jazzfestival und das neben Woodstock wichtigste Flower-Power-Open-Air in den 60er-Jahren, erwartet Sie das erste Highlight. Das Meerwasser-Aquarium. Errichtet auf dem Gelände ehemaliger Fischfabriken. In den riesigen Bassins schwimmen unter anderem Haie, in Außenbecken kann man zudem Biber aus der Nähe betrachten.
Die Strecke führt von dort weiter über den malerischen 17-Miles-Drive bei Monterrey. Einen Weg mit Aussichtspunkten, der an Villen vorbei und über Golfplätze führt. Sie sollten hier auch Wild wie Hirsche zu Gesicht bekommen. Ab Monterrey beginnt die wirklich schöne Strecke. Nächster Pflichthalt: Carmel by the Sea. Das Künstlerstädtchen, in dem Clint Eastwood einmal Bürgermeister war. Ernest Hemingway und Jack London waren hier zuhause, heute wohnen in dem zugegeben etwas überlaufenen Örtchen beispielsweise Doris Day, Brad Pitt und Jennifer Aniston. Kleine Cafés und Galerien laden zu einem Bummel durch die Straßen ein.
Der landschaftlich Abschnitt, der die Straße so berühmt gemacht hat, beginnt nach dem Aufenthalt in Carmel. Es geht entlang der Steilküste, dem so genannten Big Sur zwischen Carmel im Norden und San Simeon im Süden. Eine Strecke über 150 Kilometer, die den Highway 1 zu einer der Traumstraßen der Welt macht.
Schroffe Küsten, tiefe Abgründe, spektakuläre Brücken – hier wurde dem Auge viel geboten. Viel besser als Worte beschreiben das die hier gezeigten Bilder. Die Straße, die heute so viele Touristen anlockt, wurde als Wirtschaftsförderungsprojekt geplant. In der Zeit der großen Depression mit hoher Arbeitslosigkeit in den 1930er-Jahre. Mit dem Straßenbau sollte Arbeitslose wieder in Arbeit gebracht werden.
Bei San Simeon warten zwei weitere Highlights auf die Touristen: Hearst Castle, das Schloss des exzentrischen Zeitungsmoguls William Randolph Hearst, indem er mit Hollywood-Stars wie Clark Gable oder Charlie Chaplin wilde Partys gefeiert haben soll. Hearst war das Vorbild für den Exzentriker im Film Citizen Kane von Orson Wells.
Wer sich mehr für Naturschönheiten interessiert, wird in diesem Streckenabschnitt auch belohnt. Hier tummeln sich an mehreren Stellen hunderte Seelöwen und faulenzen in der Sonne (siehe Foto oben und unten). Schilder an der Straße weisen auf die Kolonien hin. Wer sein Auto hier abstellt, kann sich den Tieren bis auf wenige Meter nähern.
Weiter gehts von hier 60 Kilometer Richtung Süden nach San Luis Obispo. Erst weiter entlang der Küste, dann etwas ins Landesinnere. Das Städtchen mit rund 45.000 Einwohnern hat hauptsächlich eins zu bieten: Ein wunderbares Artdeco-Kino, das sich wohltuend von den heutigen Beton-Multiplexen unterscheidet. In San Luis Obispo haben Sie etwas mehr als die Hälfte der Strecke geschafft, es bietet sich deshalb für eine Übernachtung an.
Am zweiten Tag geht es dann weiter Richtung Los Angeles. Auf halber Strecke liegt der Promi-Wohnort Santa Barbara, einer der teuersten Wohnorte der USA. Neben der spanisch-mexikanischen Architektur der Stadt zieht viele auch der Steaks Warf an, ein 300 Meter langer Steg ins Meer aus den 1870er-Jahren.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff
Wunderbarer Bericht, da werden Erinnerungen wach. Wir sind diese Strecke vor 2 Jahren genau so gefahren, einfach herrlich.
LG Thomas