Ein monumentaler Backstein-Bau dominiert Oslo: Das Rathaus. Symbol für die Unabhängigkeit Norwegens. Hier wird zudem alljährlich der Friedensnobelpreis verliehen.
Die Pläne für das Rathaus gehen auf eine Zeit zurück, da hieß Oslo noch gar nicht Oslo und hatte sich gerade erst per Volksabstimmung für unabhängig erklärt. 1905 lösten die Norweger den Staatenbund mit Schweden auf. Hauptstadt wurde Kristiana, das heutige Oslo, das aber erst seit 1924 so heißt.
Symbol der Unabhängigkeit sollte das neue Rathaus der Stadt werden. Doch wie sollte es aussehen? Darüber stritten die Bürger über zwei Jahrzehnte. Bis sich endlich im achten Anlauf der Entwurf für den Backsteinbau mit zwei Türmen (63 und 66 Meter hoch) durchsetzte. Im Jahr 1930. Nach der Grundsteinlegung 1931 dauerte es noch bis 1939 bis die ersten Büros bezogen werden konnten. Komplett fertiggestellt wurde der Koloss, der so aussieht als ob jemand Bauklötze gestapelt hätte, erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Heute arbeiten hier 450 städtische Angestellte, zudem hat der Rat der Stadt im Rathaus seinen Sitz. 59 Stadtverordnete entscheiden hier über das Schicksal der Hauptstadt. Alljährlich lockt der Bau rund 100.000 Touristen an. Das liegt nicht nur an der symbolischen Bedeutung des Gebäudes, sondern auch an den Wandmalereien, die die großen Hallen im Untergeschoss verzieren.
Über 400 Veranstaltungen gehen hier alljährlich über die Bühne. Die bekannteste: Die Verleihung des Friedensnobelpreises, der seit 1990 hier vergeben wird. Immer am 10. Dezember, dem Todestag von Namensgeber Alfred Nobel. Ob Nelson Mandela oder Barrack Obama – alle Preisträger haben ihre Medaille und ihre Urkunde seither im Rathaus entgegen genommen.
Führungen finden wochentags um 10, 12 und 14 Uhr statt. Es lohnt sich aber auch, das Rathaus allein zu besuchen. Rechts vom Eingang gibt es zahlreiche Informationen, auch Flyer in deutscher Sprache, die bei der Besichtigung helfen. Der Eintritt ist frei. Es ist relativ wenig ausgeschildert. Ihr könnt wie in jedes Rathaus einfach reingehen.