Die Wasserfälle von Iguazú liegen teilweise auf argentinischer, teilweise auf brasilianischer Seite, aber auch Paraguay grenzt an. Paraguay hat etwas Pech gehabt. Nach einem Krieg verlor Paraguay die Wasserfälle. So zieht der Touristenstrom an dem Land vorbei.
Paraguay versucht deshalb mit Outlet-Centern zu locken, in denen Elektrogeräte zu Dollarpreisen angeboten werden. Je nach Dollarkurs kann sich das für Brasilianer oder Argentinier rechnen.
Für Touristen gibt es im Dreiländereck außer den Wasserfällen wenig bis nichts zu sehen. Auf brasilianischer Seite ist eine kleine Stadt von Null auf 300.000 Einwohner gewachsen. Das liegt am Geschäft mit dem Nationalpark und einem Wasserkraftwerk, das gebaut wurde.
In der gesichtslosen Stadt mit einigen Hochhäusern gibt es aber kaum etwas zu sehen. In Restaurants kann jedoch gut brasilianisch (also mit sehr viel Fleisch) gegessen werden. In einem Café in der Haupteinkaufsstraße essen häufig Einheimische. Entsprechend billig ist es. Ein Baguette mit Softdrink und Cappuccino kostet gerade mal umgerechnet zwei Euro.
Ursprünglich gehörte der argentinische Teil der Wasserfälle zu Paraguay. Das kleine Land musste das Gebiet aber 1870 nach dem verloreneren „Tripel-Allianz-Krieg“ gegen Brasilien, Argentinien und Uruguay an Argentinien abtreten. Noch heute sprechen viele Paraguayer darüber, dass Argentinien ihnen die Wasserfälle gestohlen habe.
Auf argentinischer Seite lockt heute wie in Paraguay ein Outlet-Center. Da Argentinien für Europäer aber eher teuer ist, lohnt ein Besuch kaum. Einen Besuch in Iguazú kann man durchaus an einem Tag abhaken: Morgens auf die argentinische Seite der Wasserfälle, anschließend auf die brasilianische (oder umgekehrt) und weiter geht die Reise zum nächsten Ziel.
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff