Die prächtigsten Gebäude Limas stehen am Rande der Altstadt. Große Paläste. Wer genauer hinschaut: Die schönsten Gebäude am Plaza San Martin stehen leer. Dabei gehört der Platz zum UNESCO Welterbe.
Der Grund: Die Terrororganisation Leuchtender Pfad hat hier schreckliche Bombenanschläge verübt. Lange Zeit galt das Viertel zu gefährlich, um dort zu leben und zu arbeiten.
Erst langsam zieht wieder Leben ein. Es würde schneller gehen, wenn klar wäre, wem die Gebäude gehörten. Häufig sind in den Grundbüchern mehrere Namen eingetragen. Konzerne scheuen sich deshalb, die Paläste zu kaufen und herzurichten. Dabei gibt’s die auf dem Markt für einen Appel und ein Ei. Aber ohne klare Strukturen werden sie wohl weiter verfallen.
Eingeweiht wurde der Platz, dessen Gebäude zumeist Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurden, 1921. Zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Perus. Benannt ist der Platz nach José de San Martin. Er kämpfte gegen die spanischen Truppen und erreichte so, dass Chile 1818 und Peru 1821 ihre Unabhängigkeit vom spanischen Königreich erklären konnte.
Früher hatten hier am Platz die großen Wirtschaftsunternehmen und Banken ihren Sitz. Das Wirtschaftsleben mit Büros ist wegen des Terrors und der heute unklaren Besitzsituation aber längst in andere Viertel gezogen. Die Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ tötete in den 1970er- und 1980er-Jahren 70.000 Menschen.
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff