22. November 2024

China, Prince Charles und die Bauhinia

Die Bauhinia
Die Bauhinia
Die Bauhinia

Auf uns wirkt sie wie eine große goldene Salatschüssel. Für Chinesen hat die Skulptur der Golden Bauhinia aber eine besondere Bedeutung.


Das kurz vorab: Bauhinia ist ein Orchideengewächs, die Symbol-Blume Hongkongs, die auch Stadtwappen und Landesflagge ziert.

Die goldene Bauhinia ist ein Geschenk der Staatsregierung in Peking. Sie wurde anlässlich der Übergabe durch die Briten 1997 an Hongkong überreicht. Der ganze Platz hat symbolische Bedeutung, denn hier fand am 1. Juli 1997 der Festakt statt, bei dem Prinz Charles die britische Flagge einholte und die chinesische gehisst wurde. An den Festakt erinnert auch eine Säule am Kongresszentrum, das neben der Bauhinia errichtet wurde.

Das Kongresszentrum an der Bauhinia
Das Kongresszentrum an der Bauhinia

Der Übergabe waren jahrelange Verhandlungen voraus gegangen. 1985 einigten sich Großbritannien und China da auf die Übergabe 1997. Vorraussetzungen war, dass China in Hongkong die Marktwirtschaft akzeptierte. Die Verträge garantieren, dass Hongkong einen Status als Sonderverwaltungszone erhält und bis 2047 kapitalistisch bleiben darf.

In der Praxis versucht China jedoch auf Politik und Wirtschaft in Hongkong Einfluss zu nehmen, weshalb es 2014 zu Studentenunruhen kam. An der Bauhinia protestieren bis heute regelmäßig Oppositionelle gegen Menschenrechtsverletzungen in China. Jedenfalls wenn die Polizei nicht einschreitet.

Kongresszentrum (flacher Bau in der Mitte)
Kongresszentrum (flacher Bau in der Mitte, links davon steht die Bauhinia)

So sind es in erster Linie Festland-Chinesen, die sich an der Bauhinia fotografieren lassen, die Begeisterung der Bewohner Hongkongs hält sich dagegen in Grenzen.

Frühaufsteher gehen morgens zur Bauhinia. Hier wird jeden Morgen um 7.50 Uhr die chinesische Flagge gehisst. Abends geht hier die an anderer Stelle beschriebene Symphony of Lights über die Bühne.

Colorfulcities-Vdeo mit den Highlights aus Hongkong:

Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff

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