Die bolivianische Metropole gehört zu den unbekanntesten Großstädten der Welt. Mit 3.800 Metern ist die Stadt der höchst gelegene Regierungssitz der Welt. Hier gehen die Uhren im wahrsten Sinne des Wortes anders.
Hier die TOP-10-Liste der Sehenswürdigkeiten, die man in La Paz nicht versäumen sollte. Hinter den Links bei den Tipps verstecken sich ausführlichere Artikel zum jeweiligen Vorschlag.
1. Von oben auf die Stadt blicken
La Paz liegt in einem Talkessel. Wer sich einen Überblick verschaffen will, fährt also am besten zuerst ein wenig den Berg hoch, um die Aussicht auf die Metropole zu genießen. Das hat einen weiteren Vorteil: Von oben sieht die doch eher häßliche Stadt halbwegs erträglich aus.
2. Die Uhr, die linksrum geht
Achten Sie auf die Uhren an offiziellen Regierungsgebäuden. Die linke Regierung hat beschlossen, dass die Uhren in Zukunft linksrum gehen sollen. Als Protest gegen die böse kapitalistische Welt. Die ganze Geschichte hier.
3. Plaza Murillo
Am Plaza Murillo schlägt das Herz der Stadt. Hier stehen die wichtigsten Regierungsgebäude, hier liegen die kolonialen Wurzeln des Landes. Hier finden Sie auch eine der linksrum gehenden Uhren und die unten beschriebene fast protestantische Kirche. Der Platz grenzt direkt an die kleine Fußgängerzone der Stadt.
4. Die fast protestantische Kirche
Gold, Marmor, wertvolle Kunstwerke – die großen Kirchen in Südamerika gleichen sich fast alle. Als Europäer kann man damit manchmal nicht so einfach umgehen. Vor den Kirchen arme Menschen, die irgendwie über die Runden kommen müssen, in den Kirchen unvorstellbarer Reichtum. Eine schöne Ausnahme stellt die Kirche am Plaza Murillo dar. Ohne Prunk erinnert sie eher an eine protestantische Kirche. Auch wenn Sie Kirchen-Besichtigungen nach einer Tour durch Südamerika leid sind, in diese sollten sie kurz einen Blick werfen.
5. Seilbahn fahren
Weil in Bolivien die meisten kein Auto besitzen und der öffentliche Personennahverkehr schlecht organisiert ist, haben die Bolivianer mehrere Seilbahnlinien bauen lassen, die in die Vororte führen. Die Seilbahn ist hier ein Transportmittel wie in anderen Städten die U-Bahn. Besonders empfehlenswert: Die rote Linie, die von La Paz in 3.800 Meter Höhe in den Vorort El Alto in 4.100 Meter Höhe führt. Eine ausführliche Beschreibung des 2014 gestarteten Seilbahn-Projektes hier.
6. Mondlandschaft besichtigen
Vor den Toren von La Paz befindet sich das „Valle de la Luna“. Wind und Wasser haben aus Sand und Steinen eine unbeschreiblich bizarre Mondlandschaft geschaffen.
7. Die Altstadt
„Gibt es denn hier überhaupt nichts Schönes?“, fragt sich manch ein La-Paz-Besucher. Doch! La Paz verfügt nicht nur über häßliche Hochhäuser und Slums, sondern auch über eine kleine historische Altstadt, in der die Unabhängigkeitsbewegung gegen die spanischen Kolonialherren ihre Wurzeln hat. Der Aufstand der ebenfalls spanisch-stämmigen Revolutionäre endete für sie in den frühen Tagen mit der Hinrichtung. Die Geschichte wird in kleinen Museen in der Altstadt geschuldet.
8. Der Hexenmarkt
Die Bolivianer sind streng katholisch. Jedenfalls auf dem Papier. In der Realität spielen alte indianische Religionen mindestens eine genauso große Rolle. Ob gebildete Oberschicht oder arme Bewohner der Vorstadt El Alto: Ein Besuch beim Schamanen gehört für viele Bolivianer zum normalen Alltag. Auf dem Hexenmarkt gibt es die Utensilien für Naturreligionen.
9. Die Franziskaner-Kirche
Wie in den meisten südamerikanischen Städte haben die Franziskaner die prächtigsten Kirchen gebaut. Auch in La Paz. Wer eine Portion Prunk sehen will, sollte die Franziskaner-Kirche in La Paz besuchen.
10. Busse schauen
Was in Kuba die Straßenkreuzer, das sind in La Paz die alten 50er-Jahre Busse. Weil es immer wieder zu Unfällen kommt, wollte Bolivien sie eigentlich längst verschrotten. Nicht das einzige, das im Land nicht richtig funktioniert. Fürs Auge sind die alten Busse jedenfalls toll.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff