Relikte aus der britischen Kolonialzeit müssen Besucher in Hongkong mit der Lupe suchen. Die Tradition, um 12 Uhr mittags einen Kanonenschuss abzufeuern, haben die Chinesen nach der Übernahme der alten Kolonie aber erhalten.
1841 begannen die Briten, Teile Hongkongs zu privatisieren. Das Unternehmen Jardines war eins der ersten, das zugriff als Land zu verkaufen war. Damals lag der Streifen direkt am Hafen. Immer wenn Gäste das Unternehmen besuchten, feuerten Mitarbeiter Salutschüsse ab. Daraus entwickelte sich 1860 die Tradition der Noonday Gun.
Die Briten waren nämlich etwas irritiert, dass ein privates Unternehmen Kanonenschüsse abfeuerte, schließlich war das zuvor dem Militär vorbehalten. Es kam zum Streit mit der Kolonialregierung. Beide Seiten erzielten einen Kompromiss: Jardines darf weiter Kanonenschüsse abfeuern, aber immer nur zur Mittagsstunde um 12.
Eine Tradition, die das Unternehmen bis heute aufrecht erhält. Der Platz im Stadtteil Causeway Bay ist heute allerdings etwas versteckt. Das liegt am Landgewinnungsprogramm. Früher war hier der Hafen, die Kanonen stehen zwar immer noch am Wasser, drumrum ist allerdings mehr Land als früher.
Highlights in Hongkong im Colorfulcities-Video
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff