Das Wort Amazonas erinnert an das kriegerische Völkchen der Amazonen aus der griechischen Mythologie. Also an die halb bekleidet kämpfenden Frauen. Aber was hat das mit Brasilien und dem Amazonas zu tun?
Der spanische Eroberer Francisco de Orellana war 1541 der erste, der die Fahrt über den Amazonas wagte. Damals gab es noch keinen Namen für den Fluss, den die Männer hinter den Anden vermutete. Bei seiner Entdeckungsreise über den Fluss begegnete Orellana den Frauen des Stammes Icamiabas. Wie in der Antike bei den Amazonen hatten in diesem Stamm die Frauen das Sagen.
Sie kämpften mit freiem Oberkörper und beschossen die Eroberer mit Pfeil und Bogen. Mal als Fußtruppe, mal auf dem Pferd. Männer entdeckte Orellana nicht unter den Indianern. Kein Wunder. Männer hatten in dem Stamm nur eine Funktion: Für Fortpflanzung zu sorgen.
Nur einmal im Jahr trafen sich die Kriegerinnen mit den Männern zu einem Fest. Einziges Ziel: Nachkommen zeugen. Heute würde man sowas wohl eine Orgie nennen. Bekamen die Frauen ein Mädchen, kümmerten sie sich selbst um den Nachwuchs, Jungen gaben sie dagegen an die Männer ab, die die neuen „Erzeuger“ erziehen mussten.
Auf seiner Fahrt über den Amazonas wurde Orellana von den Frauen des Stammes angegriffen. Es soll die erste Begegnung mit Menschen im Urwald gewesen sein. Das alles erinnerte de Orellana an die Amazonen aus der griechischen Mythologie, deshalb gab er dem Fluss den Namen Amazonas. Die Region um den Fluss heißt heute Amazonien, dieser Begriff ist aber wesentlich jünger und wurde 1899 erstmals erwähnt.
Hier das Video mit Bildern vom Amazonas:
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff