Das Kastell hoch oben über Lissabon gilt als eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dabei lag es 150 Jahre verfallen auf dem Hügel.
Der Weg ist steil. Mir hängt die Zunge aus dem Hals. Der Aufstieg zum Castelo de Sao Jorge in Lissabon ist eine mühsame Angelegenheit. Er führt mitten durchs ganze alte Lissabon und ist deshalb jeden Tropfen Schweiß wert.
Die Ursprünge der Festungsanlage stammen schon aus dem 5. Jahrhundert nach Christi, schon die Westgoten sollen damals den strategisch gut gelegenen Platz über den Dächern Lissabons genutzt haben. Als die Mauren die iberische Halbinsel besetzten, bauten sie die Festung aus, später nach der Vertreibung der arabischen Besatzer residierten hier die portugiesischen Könige.
Im 16. Jahrhundert zogen die jedoch Richtung Innenstadt um, die Festung auf dem Berg verfiel zunehmend. Das Erdbeben von 1755 tat seinen Rest. Danach stand kein Mauerstein mehr auf dem anderen. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts fassten die Portugiesen Pläne, die Burg wieder aufzubauen. 1938 – zum 800. Jubiläum der Vertreibung der Mauren – war es dann so weit und die Restaurierung kam in Gang.
Wer sich den anstrengenden Aufstieg nicht zumuten will, kann auch mit der Straßenbahn-Linie 28 oder mit einem Aufzug, der in der Nähe des Platzes Martim Montiz startet, nach oben fahren. Schon wegen des Blicks auf Lissabon von oben sollten Sie sich die Burg nicht entgehen lassen.
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Das Kastell und Lissabon im Colorfulcities-Video
Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff