Der bekannteste Tempel in Ho-Chi-Minh-Stadt ist der Tempel des Jadekaisers. Wer sich nicht so für buddhistische Tempel interessiert, wird vielleicht Spaß an den Schildkröten haben.
„Die Schildkröte ist bei uns heilig“, erklärt ein Einheimischer, macht eine Pause und grinst dann: „Wir essen die Schildkröten trotzdem“. In einem Becken rechts vom Tempel leben über 100 Tiere. Zur Freude vieler Touristen und der vietnamesischen Kinder.
Der Jadekaiser gilt als Halbgott und wird insbesondere von chinesischen Buddhisten verehrt. Hinweis darauf, wer den Tempel erbaut hat: Chinesische Gläubige, die in Saigon ein neues Zuhause gefunden hatten. Es handelt sich um einen taoistischen Tempel, eine der drei wichtigsten Glaubensrichtungen in China (Taoismus, Buddhismus, Konfuzianismus). Taoisten versuchen durch Konzentration und Imagination Erleuchtung zu erlangen.
Doch die Grenzen zwischen den Religionen sind in Südostasien sehr verschwommen, so besuchen auch Buddhisten den Tempel. Im Hof befinden sich ein Brunnen, Bäume und das Becken, in dem die Schildkröten leben. Die Tiere gelten als Glückssymbol und symbolisieren Langlebigkeit.
Der Tempel selber unterscheidet sich für Laien kaum von buddhistischen Anlagen. Sie werden zahlreiche junge Frauen treffen, die im Tempel für ihre Fruchtbarkeit beten. Der Eintritt in den Tempel ist frei, Fotografieren erlaubt.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff