Seit 1976 heißt Saigon offiziell Ho-Chi-Minh-Stadt. Benannt nach dem Revolutionsführer, der den Sozialismus nach Vietnam brachte. Der Name Saigon ist trotzdem nach wie vor üblich.
Saigon hat schon viele Namen getragen. Zum Beispiel „Dorf im Wald“ oder „Wald-Königreich“ (Prei Nokor). So nannten die Khmer, die das heutige Vietnam von Kambodscha aus besetzt hatten, die Siedlung seit dem 11. Jahrhundert. Um 1620 erlaubten sie Vietnamesen, sich ebenfalls dort anzusiedeln.
In dieser Zeit bürgerte sich der vietnamesische Name für die Stadt „Sai Gon“ ein. Als die Franzosen 1859 das Land besetzten, schafften sie den Khmer-Namen ab und übernahmen die vietnamesische Bezeichnung Saigon.
Nach dem Sieg der Sozialisten aus Nord-Vietnam im Vietnamkrieg wurde die Stadt erneut umbenannt. Ins heutige Ho-Chi-Minh-Stadt. Offiziell heißt heute nur noch der Innenstadtbezirk, in dem die Botschaften und die meisten Sehenswürdigkeiten liegen, Saigon.
Trotzdem hat sich der alte Name gehalten. Wenn Sie nach Ho-Chi-Minh-Stadt fliegen, steht auf der Abflugtafel beispielsweise das Kürzel „SGN“ wie Saigon. Der offizielle Code für den Airport wurde von der dafür zuständigen International Airport Transport Association nie geändert. Sowohl in Deutschland als auch in den USA ist es nach wie vor üblich, von Saigon zu reden.
Das hat politische Gründe. Zum einen, weil der Westen die sozialistische Regierung lange Zeit abgelehnt hat, zum anderen aber auch, weil nach dem Vietnam-Krieg drei Millionen Vietnamesen vor den Sozialisten in den Westen fliehen mussten. Die weigern sich bis heute von Ho-Chi-Minh-Stadt zu reden. Für sie heißt die Stadt wie schon seit Jahrhunderten: Saigon.
Wer nach Vietnam fliegen möchte, benötigt ein Visum. Deutsche ab 15 Tagen, Österreicher und Schweizer sogar immer. Das alte „Visum on Arrival“ gibt es nicht mehr. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie rechtzeitig ein Visum für Vietnam beantragen.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff