29. März 2024

Horst-Schimanski-Gasse in Duisburg

Lange haderte Duisburg mit seinem Schmuddel-Kommissar Horst Schimanski alias Götz George. Heute gibt es sogar Schimmi-Touren und eine nach ihm benannte Straße.

Zugegeben. Spektakulär ist diese Straße wirklich nicht. 30 Meter lang, kein einziger Häusereingang. Aber immerhin in Ruhrort, direkt am Hafen gelegen. Dem Ort, an dem zahlreiche Schimanski-Tatorte spielten.

Fluchen, Saufen, Frauen

Von 1981 bis 1991 spielte George regelmäßig den Tatort-Kommissar im beigen Parka. Fluchend, saufend. Und immer eine mehr oder minder attraktive Frau, die er abschleppt. Der Krimi zeigte die schmuddligsten Seiten der heruntergekommenen Ruhrpott-Stadt Duisburg. Lustig fanden die Stadtväter und -mütter das lange Zeit nicht.

Frieden mit dem Kult-Kommissar

Doch der Ärger hat sich längst gelegt. Duisburg hat seinen Frieden mit dem Kult-Kommissar geschlossen. So beschloss die Bezirksvertretung in Homberg, eine Gasse nach Schimanski zu benennen. Auch das fanden die Stadtoberen erst nicht wirklich witzig. Sie hatten Angst, dass Markenrechte der Bavaria-Film verletzt werden und dass es zu einer Verwechslung mit dem Fußballspieler Horst Szymaniak kommen könnte. So zog sich der Prozess über ein Jahr.

Straßenschild in der Gasse

George selber erkannte den Ort kaum wieder als er später zu Dreharbeiten für die in loser Folge gedrehten Schimanski-Filme in die Stadt kam. Im Spiegel sagte er einmal, dass Duisburg inzwischen Köln und Düsseldorf gleiche. Der Schmuddel-Charme ist tatsächlich rund um den Hafen verschwunden.

Monatliche Schimmi-Tour

Schimmi ist inzwischen ein Touristenmagnet. Auch nach dem Tod von George gibt es einmal im Monat eine Schimmi-Tour zu den berühmten Schauplätzen der Krimiserie. Inklusive Kneipen und Pommesbude mit Currywurst. Und natürlich mit Besuch der Horst-Schimanski-Gasse.

Filme als DVD und Stream

Die (15) gesammelten Schimanski-Tatorte gibt es übrigens seit Juni 2019 auch als DVD-Box, u.a. über diesen Link bei Amazon.

Ruhrort und Hafen im Colorfulcities-Video

Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff

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