Peking? Schanghai? Nein! Xi’an! Die alte Kaiserstadt ist eine der schönsten Städte in ganz China. Nicht nur wegen der Terrakotta Armee.
Viele chinesische Städte sind seelenlos. Altes wurde weggesprengt, hunderte Hochhäuser in schneller Zeit hochgezogen. Ja, diese Hochhäuser gibt es auch in Xi’an. Aber eben nicht nur. Und irgendwie wirken die Neubauten auch nicht ganz so steril wie in anderen Städten.
Die alte Kaiserstadt war fast 2.000 Jahre Chinas Hauptstadt. OK, das ist schon etwas länger her. Mit Unterbrechungen von 1000 vor Christi bis ins Jahr 900 nach Christi. Aber dieser Zeit hat Xi’an seine größte Attraktion zu verdanken: Die Terrakotta-Armee, die jährlich hunderttausende Touristen anlockt. Inklusive Staatsoberhäupter und führenden Politikern wie Angela Merkel, die die Ton-Soldaten ebenfalls schon besucht hat.
Auch die meisten deutschen Touristen kommen wegen der Soldaten, die noch immer nicht alle ausgebuddelt wurden. Sie sind dann aber überrascht, dass die Stadt noch viel mehr zu bieten hat. Altes und Modernes. Von der gigantischen Stadtmauer bis zu einer beeindruckenden neuen Fußgängerzone, die weltweit vergleichbares sucht.
Aber bleiben wir erstmal bei der riesigen Stadtmauer, die die Stadt im Rechteck umzieht. Die Ursprünge stammen von 582, die heutige Mauer wurde zwischen 1300 und 1400 errichtet. Und sie ist mit einer Länge von über 13 Kilometern die längste Chinas, vielleicht sogar die längste der Welt. In den 1980er-Jahren wurde sie renoviert. Seither können Sie im Kreis auf der Mauer rund um die Stadt gehen.
Besonders schön ist die Mauer so wie die gesamte Innenstadt im Dunkeln. Statt alles Historische einzureißen, haben die Menschen in Xi’an sich dafür entschieden, alles zu renovieren und herrlich zu beleuchten. Die Stadtmauer, den Glockenturm, den Trommelturm. Unbedingt im Dunkeln gucken. Sollte ihr Hotel etwas entfernt sein, einfach in die U-Bahn steigen. Die fährt quer durch die City.
Die Bevölkerungszahl Xi’ans ist in den vergangenen Jahren explodiert. Von einer Million auf über zwölf im Distrikt. Deshalb sind neue Zentren außerhalb der Stadtmauern entstanden. Zum Beispiel rund um die Große Wildganspagode (rote Metro-Linie). Hier reiht sich Geschäft an Geschäft. Nicht seelenlos wie in vielen anderen Städten, sondern an einem Boulevard mit Kunstwerken, einem Springbrunnen, an dem es jeden Abend gegen 20.30 Uhr. Unbedingt hingehen!
Xi’an im Colorfulcities-Video:
Auch die kleinen Parks, Seen und Pagoden in Xi’an können sich sehen lassen. Leider machen viele Reiseveranstalter in Xi’an nur einen kleinen Stopp, um die Terrakotta-Armee zu besichtigen. Die ist nett, letztendlich sind es aber nur einige tausend Ton-Soldaten. Die Stadt hat wesentlich mehr zu bieten. Sollte ihr Veranstalter keine weiteren Besichtigungen eingeplant haben, nutzen Sie die freie Zeit, um diese wunderbare Stadt auf eigene Faust zu besichtigen.
Einige Eindrücke von Xi’an – tags und nachts – sehen Sie im Colorfulcities-Video oben.
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff