Dortmund ist als Bierstadt bekannt. Einst war die Stadt sogar die Nummer 1 in Europa. Doch neuerdings wird in der Ruhr-Metropole auch Wein angebaut.
„Das Gute am Wein ist das Bier danach“, pflegte der langjährige Dortmunder Oberbürgermeister Günther Samtlebe gern zu sagen. Auch bei der Eröffnung von Weinfesten. Heute müsste er wohl umdenken, denn in Dortmund wird nicht nur Bier gebraut, sondern auch Wein angebaut.
Eingequetscht zwischen zwei Häusern an einem Hang an der Straße „An den Emscherauen“ stehen sie: Die ersten 99 Dortmunder Weinstöcke. Seit Mitte der 2010er-Jahre experimentieren Winzer hier mit dem Weinanbau.
Dortmund war früher Weinanbaugebiet
2018 ist noch ein kleiner Wein-Erlebnispfad zwischen den Reben dazu gekommen. Hier können Besucher beispielsweise lernen, dass vom 11. – 13. Jahrhundert Dortmund Weinanbaugebiet war. Daran erinnern auch noch alte Straßennamen wie „an der Weingärten“. Zu dieser Zeit war das Klima in Mitteleuropa milder als heute. Weinanbau also kein Problem. Erst mit der kleinen Eiszeit im Mittelalter im 15 Jahrhundert verschwanden die Weinstöcke.
Doch wegen der heute wieder steigenden Temperaturen, können nun wieder Reben angebaut werden. Bisher nur am Nordost-Ufer des Phoenixsees im Stadtteil Hörde. Doch weitere Anbaugebiete sollen in den kommenden Jahren folgen.
Bescheidene Ernte
Die Ernte ist bisher allerdings eher bescheiden. Ganze 45 Liter konnten beispielsweise 2017 aus den Reben hergestellt werden. Sie werden unter dem Namen „Neues Emschertal“ am See verkauft bzw. an interessierte versteigert.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff