Was macht der Weihnachtsmann, wenn nicht gerade Weihnachten ist? Er sitzt in seinem Weihnachtsdorf in Rovaniemi in Lappland, nimmt Wunschzettel und Weihnachtspost entgegen.
„Und was wünscht Du Dir zu Weihnachten?“, der Weihnachtsmann nimmt im Weihnachtsdorf „Santa Claus Village“ Wünsche von klein und groß entgegen. Jeder Besucher kann dem Weihnachtsmann seinen Wunschzettel in die Hand drücken. Und ein Foto mit Santa Claus machen. Doch dazu etwas später.
In den 1920er-Jahren erfand ein Radio-Moderator die Geschichte, dass der Weihnachtsmann in Lappland zuhause ist. Auf diese in Finnland weit verbreitete Geschichte geht auch die Gründung des offiziellen Weihnachtsdorfes bei Rovaniemi zurück.
Seit 1985 gibt es das Weihnachtsdorf. Eine Ansammlung kleiner Hütten mit kleinen Läden, die Souvenirs, Christbaumkugeln und allerlei Weihnachtsdinge verkaufen, dem Haus des Weihnachtsmanns und dem Postamt. Der Weihnachtsmann ist das ganze Jahr von 9 – 18 Uhr im Dienst.
Im Weihnachtspostamt können Besucher Post aufgeben. Der Clou: Besucher haben die Wahl, ob die Karte sofort zuhause ankommt oder erst zu Weihnachten verschickt wird. Post für Weihnachten wird das ganze Jahr gesammelt und dann im Dezember verschickt. Es gibt (siehe Foto) zwei Briefkästen. Einen für „now“, also um Post sofort zu verschicken, beim anderen wartet das Postamt mit dem Verschicken bis zur Weihnachtszeit.
Das Dorf im Colorfulcities-Video
Eine weitere Attraktion und beliebtes Fotomotiv ist der Polarkreis, der hier verlaufen soll. „Soll“, weil sich der Polarkreis jedes Jahr etwas verschiebt. Aber immerhin es stimmt halbwegs. Rovaniemi liegt auf dem 66. Breitengrad, also direkt auf dem Polarkreis. Hier wird es zur Sommersonnenwende am 21. Juni nicht dunkel, zur Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember dagegen nicht hell.
Doch zurück zum Weihnachtsmann. Den gibt es im Weihnachtsdorf gleich zweimal. Könnte schließlich Andrang geben und jeder soll eine Chance auf ein Gespräch mit Santa Claus haben. Der Weihnachtsmann hat Ahnung von Fußball, kann ich aus meinem persönlichen Gespräch mit dem bärtigen Kerl bestätigen. Halb auf englisch, halb auf deutsch philosophieren wir über die Nationalmannschaft.
Gerne hätte ich hier auch ein Foto mit dem Weihnachtsmann veröffentlicht, aber – Kinder, ihr müsst jetzt stark sein, der Weihnachtsmann ist käuflich und überhaupt nicht billig. Für ein Foto nimmt er 30 Euro. Will man das Foto auch digital haben, kostet es sogar 40 Euro. Ne, lieber Weihnachtsmann, das bist Du mir nun wirklich nicht wert.
Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff