Nach London und Rom macht die Pink-Floyd-Ausstellung im Dortmunder U Station. Zur Eröffnung kam Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason.
Es ist eine etwas andere Ausstellung. Das merken Besucher bereits am Eingang. Sie bekommen nämlich einen Kopfhörer in die Hand gedrückt, mit dem sie durch die Ausstellung gehen sollten. Dank Induktionsschleifen am Boden bekommen Besucher zu den Objekten die passende Musik bzw. die passende Erklärung auf die Ohren.
Die Ausstellung ist eine Zeitreise durch die Geschichte der Band. Und genauso multimedial wie die Shows von Pink Floyd. In den Gängen und Räumen sind die verschiedenen Epochen der Band ausgestellt. Von den Anfängen mit Syd Barrett über den Chart-Dauerbrenner „Dark Side of the Moon“ bis hin zu den letzten großen Erfolgen in den 1990er-Jahren.
Höhepunkt ist „The Wall“, die 1981 schon einmal in Dortmund stand. Damals bei den Shows in der Westfalenhalle auf der Bühne. Heute steht sie samt Lehrer mit Rohrstock im größten Raum der Ausstellung. Ein zweites Highlight: Der Konzertsaal mit Rundum-Beschallung, nebel und Lichteffekten, indem auf einer Leinwand das Live-8-Konzert von Pink Floyd gezeigt wird.
Diese Ausstellung ist nicht nur etwas für Fans, sondern für Musikinteressierte im Allgemeinen. Sie zeigt wie innovativ die Band war. Sie setze Sampling ein als das noch niemand anders tat. Ihre Shows mit fliegenden Schweinen und zusammenfallenden Mauern waren ihrer Zeit weit voraus.
So ist die Ausstellung auch etwas für Technik-Freaks. Pink Floyd interessierten sich immer für die neuesten Innovationen, um ihre Shows und ihre Musik zu gestalten. Wie sie das machten, zeigen Videos und Ausstellungsstücke.
Die „Pink Floyd Exhibition“ trägt den ironischen Untertitel „Their mortal remains“, also „ihre sterblichen Überreste“. Sie gastierte vor dem Dortmunder U nur in London und Rom. Schlagzeuger Nick Mason, der selber etwas irritiert darüber ist, nun Teil eines Museums zu sein, eröffnete die Ausstellung. Zwar ohne die Mistreiter David Gilmore und Roger Waters zu nennen, aber mit dem Versprechen, dass er für eine Re-Union bereit wäre. Allerdings vermutlich die anderen beiden Herren, die hauptsächlich Worte über ihre Anwälte wechseln, nicht.
Die einzelnen Objekte mussten mühsam zusammengesammelt werden. Aubrey Powell, der mit seiner Agentur auch die Plattencover von Pink Floyd entwarf, sammelte die einzelnen Ausstellungsstücke. Das aufblasbare Schwein fand er etwas verstaubt in einer alten Lagerhalle, die Pink Floyd nutzten, die Stücke von Syd Barrett stammen vielfach aus dem Nachlass, den seine Schwester verwaltet.
Die Ausstellung im Video:
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff