Bei einem Rundgang durch die Altstadt von Vilnius stoßen Sie plötzlich auf dicke Wehrmauern. In vielen Reiseführern ist nicht erklärt, worum es sich handelt.
Es war wieder einmal die Angst vor den Russe, die die Litauer zu diesem Bauwerk animierte. Im 15. Jahrhundert redeten sich die Bürger beim Großfürsten den Mund fusselig, weil sie Angst vor weiteren Kriegen hatten.- Und insbesondere dem nahen russischen Zaren-Reich. Der Großfürst gab den Bitten der Bürger schließlich statt und ließ eine erste Wehrmauer errichten.
Vilnius im Colorfulcities-Video:
Die wurde im 17. Jahrhundert verstärkt. Nutzte aber wenig, sie wurde bereits um 1650 von den Soldaten des Fürstentums Moskau überrannt und stark beschädigt. Danach verfielen Mauern und Bastei zunehmend, die Menschen nutzten den alten Graben, um ihren Müll zu entsorgen. Im 19. Jahrhundert wusste vermutlich kaum ein Mensch in Vilnius mehr, dass es Bastei und Wehrmauer überhaupt gab.
Erst in den 1980er-Jahren begannen Grabungen, um das alte Gebäude wieder freizulegen. 1989 wurde hier ein Museum eröffnet, das Sie besichtigen können. Die Bastei liegt in der Altstadt, auf einem Hügel in der Nähe der Freien Republik Uzupis.
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff