In Deutschland hat es der Transrapid nie über eine Versuchsstrecke hinaus gebracht. In Shanghai fährt er seit 2004. Allerdings alles andere als erfolgreich.
Es drückt dich etwas in die Sitze, du spürst die Geschwindigkeit. Innerhalb von drei Minuten beschleunigt die Magnetschwebebahn, die einst von Siemens und Thyssen Krupp entwickelt wurde, bis auf 430 km/h. ach ein paar Sekunden ist der Spaß aber schon wieder vorbei und das Tempo pendelt sich zwischen 250 und 300 ein.
Seit 2004 verbindet der Transrapid den Flughafen in Shanghai mit dem Messegelände. Eine 30 Kilometer lange Strecke, die er in etwas mehr als sieben Minuten bewältigt. Während es der Zug in Deutschland nie über das Versuchsstadium im Emsland hinaus schaffte, fährt er in China im Linienbetrieb. 14 Stunden täglich.
Der Zug hat Platz für 440 Reisende, allerdings bleiben die meisten Sitze leer. Ein paar deutsche Touristen, die aus ihrer Heimat die Diskussion um die Magnetschwebebahn kennen, ein paar Chinesen, die vom Flughafen nachhause wollen. Das war es. Im Transrapid, der in Shanghai Maglev Train (SMT) oder Cixuanfulieche heißt, herrscht gähnende Leere. Das ist nicht nur heute so, das ist meistens so.
Das auf die Technologie zu schieben wäre falsch. Es gibt zwei Gründe, warum die deutsche Zukunftstechnologie, die seit 1979 entwickelt wurde, auch in China nicht funktioniert. Zum einen die Strecke: Der Zug fährt nur bis zur Messe, nicht in die Stadt oder die Wohnviertel. Wer den Transrapid benutzt, muss an der Endstation noch in die U-Bahn steigen. Der zweite Grund ist der Fahrpreis von umgerechnet sechs Euro. Das ist fast zehnmal so teuer wie die Fahrt mit dem Flughafen-Bus.
Die Chinesen kennen die Probleme. Sie wollten die Strecke deshalb weiter bauen, dagegen gab es aber Proteste der Anwohner. So bleibt die 30 Kilometer lange Strecke wohl die einzige auf der Welt. Statt auf die Magnetschwebebahn setzen die Chinesen inzwischen auf Schnellzüge – vergleichbar mit dem ICE oder dem französischen TGV. Die fahren auch bis zu 350 km/h schell. Ihr Streckennetz ist bereits über 25.000 Kilometer lang.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff