19. September 2024

Glückauftrasse: Auf der alten Kohlenbahn nach Hattingen

Kohlenbahn

Die Kohlenbahn oder Glückauftrasse ist einer der vielen neuen Radwege im Ruhrgebiet, die auf alten Bahntrassen entstanden sind. Die Kohlenbahn führt von Wuppertal nach Hattingen.

Schön. Einfach nur schön. So kann man den unspektakulären Radweg zwischen dem Bahnhof Schee und Hattingen-Mitte beschreiben. An der Trasse selber gibt es wenig Highlights. Die etwa 13 Kilometer führen durch Wälder und an Wiesen vorbei. Eine schöne Strecke. Insbesondere im Sommer, wenn es heiß draußen ist. Hier ist es schattig und kühl. Auf der Kohlenbahn zeigt sich das Ruhrgebiet durchgehend grün und landwirtschaftlich geprägt.

Der alte Bahnhof in Schee

Das war hier in der Gegend nicht immer so. Hier ist die Wiege des Ruhr-Bergbaus. Hier wurde sehr früh Kohle gefördert, teilweise schon im 17. Jahrhundert. Die Kohlenbahn wurde bereits 1884 gebaut, um Kohle von den Zechen in Sprockhövel abzutransportieren. Es gibt noch einen Abzweig nach Silschede. Den könnt ihr auch fahren. Auch über die Trasse fuhren Züge, die Kohle geladen hatten.

Sehenswürdigkeiten: Tunnel und alter Bahnhof

Zu den Sehenswürdigkeiten an der Strecke gehört der alte Bahnhof in Schee. Schön ist auch die Fahrt durch den 195 Meter langen Schulenbergtunnel am Ortseingang von Hattingen. Der Tunnel wurde 1883 für die Kohlenbahn gebaut. Bis 1979 fuhren Züge durch den Tunnel, seit 2008 ist er für Radfahrer und Fußgänger freigegeben.

Ihr fahrt durch den alten Schulenbergtunnel, durch den früher Eisenbahnen gefahren sind

Wer die Tour mit einer Besichtigung verbunden machte, hat dazu in Hattingen zwei Möglichkeiten: Hier lohnt sich ein Besuch in der historischen Altstadt oder im alten Stahlwerk Henrichshütte, in dem heute ein Museum ist. Nicht einmal eine halbe Stunde mit dem Rad entfernt, könnt ihr zahlreiche Dampfloks im Eisenbahnmuseum Dahlhausen bewundern. Das Museum ist nur acht Kilometer entfernt.

Zwei Namen, eine Strecke: Kohlenbahn und Glückauftrasse

Ihr findet die Strecke unter zwei verschiedenen Namen: Kohlenbahn oder Glückauftrasse. Kohlenbahn ist der historische Begriff. Der Stadt Sprockhövel gefiel der 2005 nicht mehr und sie schrieb einen Wettbewerb für einen neuen Namen aus. Dabei wurde „Glückauftrasse“ gewählt.

Die Kohlenbahn lässt sich gut mit der Nordbahntrasse in Wuppertal kombinieren. Die beiden Strecken gehen ineinander über. Die Nordbahntrasse geht durch Wuppertal bis zum Bahnhof Schee, der 1886 erbaut wurde. Ein wunderbares Gebäude. Genau dort beginnt bzw. endet die Kohlenbahn. Kommt drauf an, wo ihr startet.

Kombination mit Nordbahntrasse

Wer die beiden stillgelegten Trassen kombinieren will, macht das am besten von Wuppertal aus. Also erst Nordbahntrasse und dann Kohlenbahn. Die Richtung bietet sich an, wenn ihr euch nicht allzusehr quälen wollt. Die Kohlenbahn führt nämlich 13 Kilometer kontinuierlich leicht bergauf, was in die Knochen gehen kann. Ihr seht das auch oben in der Grafik von Komoot (untere Grafik mit Anstieg). Die fahren die Route von Hattingen nach Wuppertal. Also die Bergauf-Variante. .

Komoot geht davon aus, dass ihr bergauf über eine Stunde braucht. In die andere Richtung geht es flotter. Da braucht ihr nur so 40 bis 45 Minuten. Wer mit dem Zug kommen will, kann die Bahnhöfe Wuppertal-Vohwinkel und Hattingen-Mitte bzw. Hattingen (Ruhr) ansteuern. Eine Beschreibung der Nordbahntrasse findet ihr, wenn Ihr den Link anklickt.

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