26. Dezember 2024

Schiffe gucken im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg

Blick von oben in die Halle

Im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt erfahrt ihr alles über Binnenschiffe, den Duisburger Hafen und Badeanstalten des frühen 20.Jahrhunderts.

Für manche ist die Badeanstalt das Highlight dieses kleinen Museums. Dazu später mehr. Das Binnenschifffahrtsmuseum besteht aus zwei großen Hallen, in denen Ihr viel über die Binnenschifffahrt erfahren könnt. Beispielsweise über Segelschiffe oder das Treideln, also über das Ziehen von Schiffen stromaufwärts. Als noch keine Motoren erfunden waren, mussten Schiffe gezogen werden. Das machten Hilfsarbeiter oder bei kleinen Booten auch die Gattin des Eigners, der selber am Steuer stand und die Situation von dort überblickte.

Die Ausstellungsräume befinden sich in einer alten Badeanstalt

Die Ausstellung in der linken Halle („Herrenschwimmhalle“) konzentriert sich auf die Geschichte der Binnenschifffahrt von der Steinzeit bis heute. In der Mitte steht ein alter holländischer Lastensegler von 1913. Drumherum sind zahlreiche Schautafeln und Schiffsmodelle ausgestellt. In der Damenschwimmhalle geht es um die Geschichte des Hafens in Duisburg Ruhrort.

Drei Schiffe im Außenbereich

Zum Museum gehört auch ein Außenbereich, der etwa einen Kilometer entfernt in Duisburg Ruhrort liegt. Direkt an der Horst-Schimanski-Gasse und dem Anleger der Hafenrundfahrt am Vinckekanal. Hier liegen drei Schiffe. Zum Beispiel die 1922 gebaute Oscar Huber, ein Seitenrad-Schleppdampfer, mit dem bis in die 1950er Schiffe über den Rhein und durch den Hafen gezogen/geschleppt.

Hafenrundfahrt in Duisburg im Video

Außerdem liegen hier der Eimerkettendampfbagger „Minden“, der hat in den 1970ern die Weser ausgebaggert. Das 1922 gebaute Kranschiff „Fendel 147“ füllte Kohle in Binnenschiffe. Außerdem steht hier ein 1897 in einer Duisburger Fabrik gebauter Dampf-Kran, der bis 1974 im Duisburger Hafen im Einsatz war. Den Kran, der das einzig erhaltene Exemplar dieser Art ist, findet ihr am Gustav-Sander-Platz, nur ein paar Schritte von den Museumsschiffen entfernt.

Das Museum hat seine Wurzeln in einer Bürgerinitiative von 1966. Damals kämpften die Dusiburger für den Erhalt des Raddampfers Oscar Huber. Sehr erfolgreich. 1971 wurde die Oscar Huber zum Museumsschiff umgebaut. 1974 öffnete es für Besucher. Aus diesem Museumsschiff entstand die Dauerausstellung für Binnenschifffahrt. Erst im Ruhrorter Rathaus, seit 1998 am heutigen Standort in der alten Ruhrorter Badeanstalt.

Das Museum hat einen Außenbereich mit Schiffen, die besichtigt werden können

Wenn man den Besuchern genau zuhört, stößt das Gebäude auf mindestens genauso viel Interesse wie das Museum selber. Auf dem Außengelände stehen Wände mit Kacheln, die an die alte Nutzung erinnern sollen. Die Badeanstalt ist 1910 eröffnet worden. Damals noch mit einem Herren- und einem Damenschwimmbecken. Diese Trennung ist erst 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg, den das Gebäude überraschend gut überstanden hat, aufgehoben worden.

Schließung der Badeanstalt in den 1980ern

Bis 1988 konnte die Duisburger in der Badanstalt Ruhrort schwimmen gehen. Bis zur Eröffnung des Binnenschifffahrtsmuseums stand das Gebäude zeitweise leer. Weil die Badeanstalt unter Denkmalschutz steht, mussten Becken und Hallen erhalten bleiben. Ein Glücksfall für das Museum. Die Schiffe liegen in den Becken. Die Kacheln der Schwimmbäder machen das besondere Flair aus.

Außer einem Modell des Badehauses und einer alten Tafel, auf der die Besucher aufgefordert werden, die Brause vor dem Schwimmen zu benutzen, erinnern leider nur die Becken an das Bad. Angesichts des Interesses des Besucher an der Badeanstalt wäre eine kleine Ecke zur Geschichte des Gebäudes nicht schlecht. Durch das Museum seid ihr in einer guten Stunde durch. Plus Besuch im Freilichtbereich.

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