Christiania war ein Traum. Eine freie anarchistische Hippie-Republik. Inzwischen hat sich der Freistaat zur Touristenattraktion entwickelt.
Christiania gehört zu den Highlights in Kopenhagen. Der Hippie-Freistaat ist heute Mythos, Legende und Touristen-Attraktion. Er steht für freies Kiffen, Hippies und Ökos und ein Stück Anarchie. Hält das Örtchen in Kopenhagen wirklich seinem Ruf stand?
Ja, es gibt bunte Häuser, es riecht ein wenig nach Gras, es hängen einige politische Parolen an den bemalten Häusern. Doch von der Ursprünglichkeit ist wenig übrig geblieben. Man kann sich schön durch die Gassen treiben lassen, vielleicht einen Kaffee trinken oder den Second-Hand-Baumarkt besuchen, um noch ein Hauch altes Christiania zu spüren.
Freistaat seit 1971
Hier auf der anderen Seite der Stadt stand in den 1960er-Jahren eine Kaserne. Als die verschwunden war, besetzten Hippies 1971 das Gelände. Sie erklärten sich zum Freistaat Christiania und die dänische Regierung ließ sie jahrzehntelang gewähren. Am Auffälligsten war wohl, dass die Bewohner die Drogengesetze des Landes ignorierten und munter Gras und Haschisch verkauften. Geduldet von der Regierung.
Drogenkrieg auf den Straßen
Diese Liberalität machten sich jedoch auch Drogenbanden zunutze. Die verkauften auf der berühmt-berüchtigten Pusher Street ihre Drogen. In den 2020ern kam es mehrfach zu Schießereien zwischen Gangs. Als 2024 der vierte Tote innerhalb weniger Monate gefunden wurde, schritt die Regierung ein und räumte auf. Unterstützt von den Bewohnern, die die kriminellen Banden auch satt waren.
Seither entwickelt sich der kleine autonome Stadtstaat zu einer Touristen-Attraktion. Mit Touristen kann man besser als mit Drogen Geld verdienen, haben auch die Hippies bemerkt und freuen sich inzwischen über zahlungskräftigen Besuch in ihrem Viertel.
Christiania liegt im schönen Stadtteil Christianshavn. Hier gibt es schöne Cafés und Restaurants, die direkt am Wasser liegen. Nur drei Minuten entfernt ist die Erlöserkirche „Our Saviour“, auf deren Turm ihr klettern könnt.