Die bunten Busse sind ein typisches Symbol für Kolumbien. Heute sind die Chivas (zu deutsch: Ziege) hauptsächlich in ländlichen Gebieten unterwegs.
Sie bunt bemalt und ein leider vom Aussterben bedrohtes Kultobjekt: Die Chivas. Die bunten Busse in Kolumbien. Seit zwei Geschäftsleute in den 1920er-Jahren ein LKW-Gestell in den USA gekauft und den ersten Bus eingesetzt haben, sind Millionen Menschen mit den Chivas kreuz und quer durch das südamerikanische Land gefahren.

Wer heute Busse sehen will, fährt am besten in den unterentwickelten Süden des Landes. Hier bei Popayan oder Cali bringen sie noch täglich ihre Passagiere ins Heimatdorf. In Großstädten wie Bogota haben moderne Reisebusse, Taxis oder Mini-Busse die Chivas verdrängt. Meine Aufnahmen stammen vom Markt in Silvia, etwas nördlich von Popayan.
Am Straßenrand warten
Die Busse gehören den Fahrern. Sie lassen sie auch nach ihren Vorstellungen bemalen. Gern mit indigenen Motiven oder großer Jesus-Figur oder beidem. Die Fahrer erwerben eine Lizenz für eine Strecke. Meistens in dörflichen Gegenden, wo es noch keine befestigten Straßen gibt. Die Passagiere warten am Straßenrand und springen auf den Bus. Auf dem Dach transportieren die Busse häufig Kaffee oder Baumaterialien.

Sie heißen deshalb „Escalera“, das auf deutsch Leiter heißt. Benannt nach den Leitern, die an den Bus gestellt werden müssen, um Gepäck aufs Dach zu bringen. „Chiva“ heißt auf deutsch Ziege. Der Begriff leitet sich angeblich von den Hupen der Busse ab, die früher wie eine Ziege geklungen haben.
Viele Oldtimer aus den 1940ern
Viele Busse stammen noch aus den 1940er-Jahren. Sie bestehen aus importierten amerikanischen LKW mit Chassis. Die Aufbauten sind in Kolumbien hergestellt. Es gibt pro Reihe links und rechts eine Tür, durch die der Bus betreten werden kann. Fensterscheiben haben die Busse nicht. Es ist also reichlich zugig. Die Malereien werden in Handarbeit von Handwerkern angebracht, die sich aufs Busbemalen spezialisiert haben.
Kolumbien im Video
Heute fahren die Linien nur noch in sehr ländlichen Gegenden. Weil die Arbeit für Busfahrer immer weniger geworden ist, haben einige Fahrer neue Geschäftsmodelle entdeckt. Sie haben ihre Chivas zu Partybussen umgebaut, mit denen sie durch die Städte cruisen. Sogar in New York gibt es eine solche Chivas.