Kobe hat ein maritimes Museum. Und was gibt es da zu sehen? Kawasaki-Motorräder, Züge, Flugzeuge und Schiffe.
Die Google-Suche hat mich etwas ratlos zurückgelassen. ich habe das maritime Museum in Kobe gegoogelt und was zeigte mir die Suchmaschine: Jede Menge Bilder von Motorräder. Zugegeben. Das hat mich etwas verwirrt, ich bin dann glücklicherweise tatsächlich ins maritime Museum gegangen.

Wobei wir den maritimen Teil schnell abhaken können. Es sind einige Schiffs-Nachbauten zu sehen. meistens in sehr kleinem Maßstab. das ist in Teilen ganz spannend, weil wir ja eher einen westlich-europäischen Blick auf Schiffsbau haben. Hier werden uns auch historische japanische Holzboote gezeigt. Und Containerschiffe. Nun ja, die gibt es auch in fast jedem Schiffsmuseum.
Teil des Museums: Kawasaki Good Times World
Spannend wird es, wenn ihr die „Kawasaki Good Times World“ betretet. Eine Ausstellung in der Schiffsausstellung. Die wirkt irgendwie fehl am Platz und ist doch der bessere Teil der Ausstellung. Kurz zum Hintergrund. Die Firma Kawasaki hat ihren Sitz in Kobe und vier den Toren des Museum steht im Meer auch die große Kawasaki-Werft. Das Unternehmen baut nämlich auch Schiffe, was dann doch irgendwie den Bogen zum maritimen Museum schlägt.

Kawasaki war ursprünglich ein Schiffsbauer. Das Unternehmen hat 1878 eine Werft in Tokio gegründet und ist später nach Kobe gezogen. Weil der Schiffsbau zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in die Krise geriet, hat das Unternehmen seine Aktivitäten immer mehr ausgeweitet. So ist es an der Produktion der Shinkansen-Schnellzüge beteiligt, hat mit Boeing eigenen Flugzeuge und Helikopter gebaut, war von 1932 bis 1942 auch Autoproduzent. 1953 kam dann auf den Markt, wofür Kawasaki heute bei uns besonders bekannt ist: Das erste Motorrads.
Geschichte des Motorradherstellers und Schiffsbauers
Diese ganze vielschichtige Geschichte könnt ihr im Museum nacherleben. Es gibt Tafeln mit texten und Bildern, auf denen ihr die Firmengeschichte nachlesen könnt. Es gibt auch auch viel zum Anfassen und Ausprobieren. Ihr könnt einen Kawasaki Jet-Ski fahren, in den Rumpf eines Kawasaki-Boeing-Flugzeugs steigen oder euch in die Kanzel des Shinkansen-Zuges stellen. Auch eine Modelleisenbahn fährt durch die Museumshalle. Auf der Anlage seht ihr viele Produkte, die von Kawasaki Heavy Industries, so der offizielle Name der Firma, hergestellt werden.

Um den Bogen zu schließen, zum Schluss dann doch nochmal zu Schiffen. Das Gebäude des maritimen Museums wird von einem Segel aus Stahl geschmückt. Am Abend ist das Segl bunt angestrahlt und sieht besonders gut aus. Das Museum findet ihr direkt am Hafen bei roten Port-Tower und dem Earthquake-Memorial im Menriken-Park.