Woher kommt das Sprichwort „jemanden zur Sau“ machen? Auf der Marksburg bei Koblenz kann man sich die Antwort ansehen.
Eine spitz zulaufende Gittermaske mit einer Art Schnauze. Daran befestigt: Eine schwere Stahlkugel (siehe Bild). Diese Strafmaske findet sich in der Folterkammer der Marksburg in Braubach bei Koblenz. Und von ihr leitet sich das bekannte deutsche Sprichwort ab.
Strafe für Ehebrecherin
„Diese Maske bekamen Ehebrecher, anfangs nur Frauen, aufgesetzt“, erklärt der Führer in der Burg. Es habe im Mittelalter keine klassischen Haftstrafen. gegeben, Menschen seien beispielsweise zum Tragen einer solchen Maske verurteilt worden: „Manchmal mussten sie einen halben, manchmal einen ganzen Tag mit einer Maske durchs Dorf laufen“, sagt der Experte von der Marksburg.

Wobei das Laufen mit der Ehebrecher-Maske nahezu unmöglich war. Die Kugel zog die Betraften unweigerlich nach. Sie mussten auf allen Vieren durchs Dorf kriechen. Über die dreckigen und teilweise mit Heu und Mist bedeckten Wege. Die Träger der Maske bewegten sich also wie ein Schwein auf dem Boden durchs Dorf. Die, die Strafe erlassen haben, haben den Täter damit „zur Sau gemacht“.
Auf den Hund gekommen
Und wo der Führer gerade dabei ist, erklärt er noch zwei weitere Sprichworte. Er deutet auf ein Schatzkästchen im Schlafzimmer der Marksburg. Das sei innen mit Hunden bemalt. Wenn die Truhe leer sei, sieht der Besitzer den oder die Hunde: „Er kommt also auf den Hund“.
Auf die hohe Kante legen
Wenn er Glück hatte, dann hatte die Gattin ein paar Münzen oben auf dem Balken auf dem Dach des Himmelbettes versteckt. Oder wie man noch heute sagt: Auf die hohe Kante gelegt.