Die Marksburg ist die einzige mittelalterliche Burg zwischen Koblenz und Loreley, die niemals zerstört. Deshalb kann man dort heute sehr viel sehen.
Ein Kräutergarten, eine voll ausgestattete Küche, ein mittelalterliches Schlafzimmer, Kanonen und ein fantastischer Blick auf den Rhein. Es gibt reichlich Gründe, zur Marksburg raufzufahren. 40 Burgen stehen hier im Rheinabschnitt südlich von Koblenz. Doch nur eine einzige ist niemals von Angreifern zerstört worden: Die Marksburg.

Ihr kommt in die Burg nur mit einem Führer. Das ist aber auch sinnvoll. Der Guide kann euch spannende Geschichten aus dem Mittelalter erzählen. Zum Beispiel in der Folterkammer, in die er euch führt. Dort zeigt er Folterinstrumente wie einen Käfig, den Ehebrecher um den Kopf bekamen und mit dem sie nur kriechend durchs Dorf laufen konnten. Daher kommt das Sprichwort „Jemanden zur Sau machen„.
Rundgang durch Schlafgemach und Küche
Es geht auch ins Schlafgemach, zum Bergfried, in den Rittersaal, in eine private Kapelle oder die Küche, in der das Personal für die Familie kochte und gleichzeitig geschlafen hat. Die Küche ist eingerichtet wie Küchen damals waren: Mit Tonkrügen, Kannen und dem großen Kessel über der Feuerstelle. Dank der vielen Details lässt sich gut nachempfinden wie Personal und Herrschaften damals auf der Burg gelebt haben.

Pflanzenfreunde finden hier seit 1967 auch einen Kräutergarten, der Gärten des Mittelalters nachempfunden ist. Er führt rund um die Burg. Hier wachsen 150 verschiedene Pflanzen. Unter anderem Schierling, Liebstöckel und Basilikum. Beim Rundgang habt ihr einen tollen Blick auf Rhein und Weinberge.
Waffenkammer und Ritter-Rüstungen
Ein weiteres Highlight sind die Waffenkammer und die sich daran anschließende Sammlung von Rüstungen. Hier stehen 14 lebensgroße Figuren, die unterschiedliche Rüstungen tragen. Eine Privatsammlung von 1880, die heute auf der Marksburg zu sehen ist. Ihr seht beispielsweise einen Mann in römischer Rüstung und zahlreiche andere mit Panzern und Kettenhemden aus dem Mittelalter.

Die Marksburg stammt aus dem 13.Jahrhundert. Historiker gehen davon aus, dass die Burg 1219 errichtet wurde, es hat vorher aber an selber Stelle bereits eine andere Burg gegeben. Später haben sie die Burgherren mehrfach erweitert. Im Zweiten Weltkrieg gab es Schäden an der Burg, im Gegensatz zu den anderen am Rhein ist sie aber nie zerstört worden. Ihr seht also eine relativ originalgetreue Burg, auch wenn die Einrichtungsgegenstände teilweise nachgebaut sind oder aus anderen Schlössern und Häusern stammt.
Von Burg Braubach bis Marksburg
Ursprünglich hier die Burg mal wie der Ort, in dem sie liegt, nämlich Braubach. Um 1574 erfolgte eine Umbenennung. In Markusburg, später Marxsburg. Benannt nach der Markus-Kapelle, die ihr bei einem Rundgang besichtigen könnt. Aus Marxburg ist dann im Laufe des letzten Jahrhunderts Marksburg geworden.