Kambodscha ist für die Tempelanlage Angkor Wat berühmt. Das gigantische UNESCO-Welterbe lockt heute Millionen von Besuchern an.
Angkor Wat ist einerseits der Name des allerersten Tempels in der Region, andererseits auch der Oberbegriff für alle Tempelanlagen, zu denen auch Angkor Thom und der „Tomb-Raider-Tempel“ gehören.
Die ersten Funde in der Region stammen aus dem 9. Jahrhundert. Um die Bevölkerung besser versorgen zu können, hatten die Herrscher ein gigantisches Bewässerungssystem bauen und den Urwald roden lassen. Dadurch konnte mehrfach im Jahr Reis geerntet werden. Das brachte den herrschenden Khmer und der Bevölkerung Reichtum.
Ein Ergebnis: Die gigantische Anlage von Angkor Wat. Um den Göttern zu danken und sie zu verehren, errichteten die Herrscher einen damals noch hinduistischen Tempel von riesigem Ausmaß. Die berühmten fünf Türme von Angkor Wat symbolisieren fünf Lotusblumen. Der genaue Zeitpunkt des Baus ist unbekannt. Historiker neuen unterschiedliche Daten zwischen dem 10. und dem 12. Jahrhundert nach Christi.
Später wurde die Anlage zugunsten von Angkor Thom verlassen, um 1400 sollen buddhistische Mönche sie aber wieder besiedelt haben. Das ist aus Inschriften zu entnehmen. Ursprünglich war Angkor Wat nämlich ein hinduistischer Tempel, es finden sich aber auch buddhistische Schriftzeichen. Ein Indiz dafür, dass der Tempel wieder in betrieb genommen wurde. Diesmal von Buddhisten.
Rund um Angkor Wat stand eine riesige Stadt, die um die Million Einwohner gehabt haben soll (Mehr darüber in diesem Artikel). Da die Gebäude der normalen Einwohner aber nicht aus Stein wie der Tempel, sondern aus Lehm und Holz gebaut waren, ist davon nichts erhalten.
Das Schöne für Besucher: In der Tempelanlage können sie nach Lust und Laune hin und herlaufen und die Türme besteigen. Wenn sie sich durch die Schlange der wartenden Touristen gequält haben.
Angkor Wat liegt ungefähr 20 Kilometer von Siem Reap entfernt, der Ort, indem die meisten Touristen übernachten. Mit der Eintrittskarte können auch alle anderen Tempel der Region besichtigt werden. Einige besonders schöne Fundstücke aus der Tempelanlage sind im Nationalmuseum in Phnom Penh zu besichtigen.
Mehr Angkor Wat auch im Colorfulcities-Video:
Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff