Wer vor dem Perito Moreno steht, staunt über seine Farbe. Der Gletscher besteht zwar aus Eis, sieht aber blau statt weiß aus. Genauso wie chilenische Gletscher. Warum eigentlich? Der Perito Moreno in Argentinien weist noch eine weitere Besonderheit aus: Er wächst im Gegensatz zu allen anderen Gletschern der Welt, die wegen des Klimawandels schmelzen.
Er wächst und wächst und wächst und kracht dann mit lautem Tam-Tam zusammen. Dieses Schauspiel wiederholt sich am riesigen argentinischen Gletscher alle acht Monate. Rund anderthalb Meter wächst der Gletscher täglich, weil von hinten Eismasse nach vorne drückt. Davor staut sich Wasser und wenn der Druck des Wassers zu groß wird, bricht der Gletscher lautstark zusammen. Von einer Aussichtsplattform können Touristen das beobachten.
Der Perito Moreno gehört zur größten zusammenhängenden Eisfläche außerhalb der Pole. Wer sich mit dem Auto von Chile/Patagonien nähert, muss allerdings eine rund 300 Kilometer lange Fahrt durch die Einöde auf sich nehmen. Außer Steinen und chafen gibt es nicht viel zu sehen. Der Touristenort El Calafate entschädigt mit seinen argentinischen Steaks allerdings für die selbst mit einem Pick-Up etwas beschwerliche Reise.
Der Perito Moreno hat ein erstaunliches Ausmass. Auf dem Bild oben ist nur eine Hälfte zu sehen. Wer will, kann eine Tour mit Eisschuhen durchs ewige Eis buchen und in den Eisbergen rumkraxeln:
Warum sind Eisberge blau?
Bliebe die Frage: Warum sind die Eisberge in Argentinien und Chile blau? Physiker erklären das mit der geringen Zahl von Luftbläschen im Eis. Der Eisberg schluckt/absorbiert einen großen Teil des Lichtes, zum Beispiel rote Lichtstrahlen, aber auch orangene und grüne, daraus ergibt sich fürs menschliche Auge der Eindruck, dass ein Eisberg blau ist. In anderen Gegenden Erde sind sie übrigens weiß, dann enthalten sie mehr Luft.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff