Der königliche Palast in Bangkok ist die beliebteste Sehenswürdigkeit in der Stadt. Und deshalb ziemlich überlaufen. Trotzdem lohnt ein Besuch.
Vor den Toren sammeln sich chinesische Reisegruppen mit Fähnchen. Sie stellen sich für ein Foto vor dem Palast auf, für andere Besucher ist kaum ein Durchkommen. Auf dem Palastgelände ist es nicht viel besser. Menschen schieben sich durch die schmalen Gänge zwischen den Gebäuden. Ein Erlebnis wie am Samstag vor Weihnachten in einer deutschen Fußgängerzone. Nur bei 35 Grad.
1782 legte König Rama I. den Grundstein für die Anlage. Zuvor hatte er den Sitz des damaligen Königreichs Siam (heute Thailand) nach Bangkok verlegt, weil der Palast in der alten Hauptstadt von Burmesen zerstört wurde. Der alte Teil des Palastes entspricht in den Maßen genau dem ursprünglichen Schloss in der alten Hauptstadt. Gleich nebenan ließ er die Tempelanlage Wat Pho mit dem liegenden Buddha erweitern und neu bauen, um auch seinen religiösen Pflichten nachkommen zu können.
Allerdings befindet sich auch auf dem Palast-Gelände ein Tempel, der Wat Phra Kaeo. Bekannt ist der Tempel unter Gläubigen für den Smaragdbuddha, der auf einem 11 Meter hohen goldenen Thron sitzt. Der Überlieferung nach soll der Buddha, der um 1450 entstanden ist, zuvor unter anderem in Kambodscha in der Tempelanlage Angkor Wat gestanden haben.
Auf dem Palastgelände können Sie insgesamt 100 Bauwerke besichtigen. Vor dem großen Schloss patrouillieren Soldaten in den für unsere Augen doch etwas ungewöhnlichen lila Uniformen der thailändischen Armee (siehe auch im Colorfulcities-Video unten).
Heute wohnt die königliche Familie nicht mehr auf dem Gelände. Der 2016 verstorbene König Bhumibol verlegte den seinen Amtssitz 1946 aus dem Palast in den Chitralada-Palast in der nördlichen Innenstadt.
Der Palast ist ab 8.30 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt umgerechnet ungefähr zehn Euro. Zu kurze Hosen, Röcke und offene Schuhe sind nicht erlaubt. Touristen berichten immer wieder, dass sie von Einheimischen abgewimmelt wurden. Die behaupten, der Palast sei geschlossen und bieten eine Tuk-Tuk-Fahrt zu anderen Sehenswürdigkeiten an. Nicht drauf reinfallen! Der Palast ist trotz gegenteiliger Behauptungen geöffnet.
Der königliche Palast und andere Bangkok-Highlights im Colorfulcities-Video:
Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff