Schön oder scheußlich? Das liegt im Auge des Betrachters. Beeindruckend ist die Kathedrale von Rio allemal. Auch wenn sie eher an einen Maya-Tempel als an eine Kirche erinnert.
Über die Architektur des Gebäudes scheiden sich auch in Rio die Geister. Die gräuliche Betonkirche steht inmitten von Hochhäusern, die auch nicht wirklich schöner sind. Sie wurde zwischen 1964 und 1979 vom Architekten Edgar Fonseca errichtet, der sich beim Design an alten Maya-Tempeln orientierte.
Das 90 Meter hohe Gebäude fasst 20.000 Gläubige. Für 5.000 gibt es einen Sitzplatz, der Rest muss stehen. Wer seinen Blick nach oben richtet (siehe Bild unten) Blick auf ein Kreuz aus Glasbausteinen. Auch die vom Boden bis nach oben reichenden bunten Fenster sind sehr beeindruckend. Über den Blick von außen auf das riesige Beton-Gotteshaus kann man sich trefflich streiten. Von innen gefällt die Kathedrale den meisten Besuchern.
Benannt wurde die Catedral Metropolitana de São Sebastião do Rio De Janeiro nach dem Heiligen Sebastian, der auch Schutzpatron Rios ist. Die Stadt ist nach ihm benannt und heißt offiziell „Cidade de Sao Sebastiao do Rio de Janeiro“. Sebastian ist der Schutzheilige der Sterbenden. Er hat im 4. Jahrhundert nach Christi gelebt und wurde wegen seines Bekenntnisses zum Christentum zum Tode verurteilt.
Die Kathedrale ist tagsüber geöffnet und kann jederzeit – auch während des Gottesdienstes – betreten werden. Der Eintritt ist frei, was in Südamerika nicht immer üblich ist.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff