Die schönsten Gebäude Saigons stammen noch aus der Kolonialzeit. Die Franzosen haben unter anderem eine prächtige Post, eine Kathedrale und ein Rathaus hinterlassen. Noch heute die Haupt-Sehenswürdigkeiten.
Knapp 100 Jahre waren die Franzosen die Herrscher über Vietnam und damit auch Saigon. Von 1859 bis zur Unabhängigkeit Vietnams 1954. Auch wenn sie von der heimischen Bevölkerung nie geliebt wurden, haben sie doch etwas hinterlassen: Die römischen Buchstaben (in Vietnam wird wie bei uns geschrieben, nicht in Schriftzeichen), das Christentum und viele Kolonialgebäude.
Eins der berühmtesten: Die Kathedrale, die einen berühmten Namen trägt. Die Kirche heißt wie die in Paris Notre Dame. Mit der Kolonialisierung brachten die Franzosen auch die römisch-katholische Religion mit. Schon kurz nach der Besetzung des Landes 1863 beschlossen sie, eine große Kathedrale zu bauen. Bis zur Einweihung dauerte es aber bis 1880.
Direkt neben der Kathedrale steht ein weiteres historisches Gebäude, das örtliche Reiseführer häufig dem berühmten französischen Architekten und Konstrukteur des Eiffelturms, Gustave Eiffel, zuschreiben. Nur: Die Geschichte stimmt nicht.
Insbesondere in der Post können Besucher Saigons in die alte Kolonialzeit eintauchen. Es hängen Landkarten, die die Grenzen des damaligen französischen Indo-China aufzeigen, Holz-Telefonzellen erinnern an die Anfänge der Kommunikation.
Auf dem Rathaus weht zwar die vietnamesische Flagge und davor steht ein riesiges Denkmal von Ho Chi Minh, dem Staatsgründer des sozialistischen Vietnam. Aber auch das Rathaus ist eine Hinterlassenschaft der Franzosen. Gebaut 1906.
Überall im Innenstadtbereich finden sich zeugen der Kolonialzeit. Zum Beispiel das Hotel Continental, Oder das Opernhaus, das die Kolonialherren 1897 für die französischen Siedler bauten. Die historischen Gebäude liegen fußläufig nur wenige Minuten voneinander entfernt. Mitten in Saigon.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff