So machen das Diktatoren und Eroberer. Auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Lima hieß zwar seit Jahrhunderten Lima, der spanische Eroberer nannte die Stadt aber erstmal um. In Stadt der Könige.
Auch sonst war Pizarro nicht zimperlich. Am zentralen Platz, den heutigen Plaza de Armas, waren die Gebäude in Inka-Tradition dreieckig aufgebaut. Weil spanische Plätze aber rechteckig sind, machte er erstmal alles indianische platt, baute sich selbst eine prächtige Residenz und gleich daneben eine eher etwas bescheidene Kirche.
Nachfolger reißen Pizarros Gebäude wieder ein
Schließlich war er als oberste Anführer der christlichen Mission gekommen. Offiziell jedenfalls. Also musste eine kleine Holzkirche her. Nun ist Geschichte manchmal auch gerecht. Also rissen Pizarros Nachfahren nach dessen Ermordung durch einen Kampfgefährten seine Gebäude wieder nieder.
Kathedrale am Plaza de Armas
An diesen Stellen, ebenfalls am Plaza de Armas, auch Plaza Mayor genannt, entstand eine neue prächtige Kathedrale und der heutige Präsidentenpalast. Exakt auf dem Areal von Pizarros Residenz. Der Platz an sich ähnelt sehr Plätzen in Andalusien. Schließlich sollte alles ein bisschen nach alter Heimat aussehen.
Warum Lima Stadt der Könige gennant wurde, ist heute unklar. Eine Theorie: Wegen der spanischen Vizekönige, die hier tatsächlich ihre zentrale Kommandozentrale für Südamerika aufbauten. Eine andere Theorie: Aus christlichen Gründen. Ggf. eine Anspielung auf die Dreifaltigkeit aus Gott, Jesus und heiligem Geist.
Peru im Colorfulcities-Video
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff