Im Meer der Hochhäuser sticht ein kleines Gebäude in Sao Paulo heraus: Der Patio do Colégio. Diese kleine Kirche ist die Keimzelle Sao Paulos.
José de Anchieta und Manuel de Nóbrega haben 1544 den Grundstein für die 11-Millionen-Metropole Sao Paulo gelegt. Indem sie eine kleine Jesuiten-Schule gründeten. Das Patio do Colégio in der heutigen City von Sao Paulo, nur ein paar Schritte entfernt von der Kathedrale. Das Gebäude fällt schon auf, weil es wesentlich kleiner als der Rest ist.
Lange Zeit blieb Sao Paulo der kleine Jesuiten-Stützpunkt, Fast alle wirtschaftlichen Bemühungen schlugen fehl. Bis 1870 war Sao Paulo relativ unbedeutend, obwohl hier die Unabhängigkeitserklärung von Portugal unterzeichnet wurde. Erst mit dem Kaffeeanbau rund um die Stadt und mit der Industrialisierung begann der Aufstieg der Stadt.
Das spiegelt sich auch in der Bevölkerungsentwicklung wider. 1872 lebten gerade mal 30.000 Menschen in der Stadt, um 1900 waren es bereits rund 250.000, vor dem Zweiten Weltkrieg bereits über eine Million. Der richtige Boom kam aber erst in den 1970er-Jahren als schon fast 9 Millionen Einwohner in der Stadt lebten.
Keimzelle für all das war die kleine Jesuiten-Schule, die heute über ein kleines Museum verfügt. Das Gebäude ist für Besucher aber auch wegen des schnuckeligen Cafés mit Terrasse einen Besuch wert. Wer von der nicht ganz ungefährlichen und hektischen Metropole mal ein paar Minuten seine Ruhe haben will, setzt sich am besten ins Café des Colegio.
Sao Paulo im Colorfulcities-Video:
Text/FotoVideo (c) Michael Westerhoff