Das Navi zeigt „Karlsplatz“ an. Die Münchener kennen den zentralen Platz aber in erster Linie unter dem Namen „Stachus“. Angeblich stammt der Begriff von einem Wirt, der hier vor über 300 Jahren einen Biergarten eröffnete.
Junge Leute sitzen am Brunnen am Stachus, Touristen zücken die Kamera, um das Karlstor und das imposante halbrunde Gebäude am Karlsplatz zu fotografieren. Nicht immer ging es am Stachus so gemütlich zu. Bis Anfang der 70er-Jahre kreuzten sich hier mehrere Tram-Linien, Autoverkehr sorgte für einiges Chaos.
Erst mit den Olympischen Spielen 1972 kehrte Ruhe am Stachus ein. Damals verlegte München die Tram teilweise unter die Erde. Mit der U-Bahn konnte der Karlsplatz zu dem werden, was er heute ist. Das Eingangstor zur Münchener Fußgängerzone und ein Platz zum Verweilen.
Der Name Stachus stammt offenbar vom Wirt Mathias Eustachius Föderl, der 1728 am heutigen Karlsplatz ein Wirtshaus mit Biergarten betrieb. Die Münchener machten aus „Eustachius“ das einfachere „Stachus“ und so war die Bezeichnung des Platz geboren, der im Übrigen erst seit 1797 offiziell Karlsplatz heißt. Benannt nach Kurfürst Karl-Theodor. Der entstammte der Pfälzer Linie der Wittelbacher und nicht der bayerischen, die ausgestorben war. Weil der Kurfürst Bayern gegen einen Teil von Österreich eintauschen wollte (was ihm nicht gelang), mochten die Münchener ihn nicht sonderlich. Also ignorierten sie einfach die Bezeichnung „Karlsplatz“ und blieben beim guten alten „Stachus“.
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Text/Foto (c) Michael Westerhoff